Wesseling hat einen Jugendrat! Bei der Wahlversammlung am 25. September im Rheinforum wählten 65 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren ihre 19 Vertreterinnen und Vertreter für eine Amtszeit von zwei Jahren.
Nach der herzlichen Begrüßung von Monika Engels-Welter, stellvertretend für den Bürgermeister und als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, zum großen Tag und Wünschen zum guten Gelingen von Frank W. Krüger, Co-Dezernent für Soziales, Jugend, Familie und Integration, drehte sich alles um die Kandidatinnen und Kandidaten. Knapp die Hälfte der anwesenden Kinder und Jugendliche stellten sich einzeln der Versammlung vor und brachten ihre Vorschläge für mögliche Betätigungsfelder des Jugendrates ein. Themen wie Mobbing in der Schule, der Einsatz für Umweltschutz und Unterstützung bei der Bewältigung von Problemlagen verursacht durch die Corona-Pandemie gehörten dazu.
Gewählt sind Mira Ali, Samantha Steinbock, Felizia Baum, Angelina Schmuck, Paul Muhß, Matthias Kellershohn, Elif Demir, Jessica Thomesch, Lilli Zaffarana, Lara-Jane Schmuck, Lucy-Lou Fischer, Julia Wakczyna, Oliver Schaller, Annika Quetting, Jonas Franzen, Marie Weigert, Nursena Celik, Daniel Deffo Sisier, Nia Hoffmann und Raquelle Spandau.
Monika Engels-Welter schenkte dem Jugendrat einen Baum. Er soll für Wachstum und Entwicklung stehen und für den Weg, den der Jugendrat ab jetzt gemeinsam gehen wird; mit den Wurzeln in Wesseling und mit den Köpfen hoch hinaus.
Nun gilt es, die konstituierende Sitzung zu planen, damit der Jugendrat seinen Vorstand aus seinen Reihen wählen, seine Arbeitsfelder und -strukturen festlegen kann. Bereits für dieses Jahr hat der Jugendrat ein Budget von 1.000 Euro für Aktionen für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Kai Ortmann, Mitarbeiter der Abteilung Kinder- und Jugendförderung des Jugendamtes, unterstützt den Jugendrat bei seiner Arbeit.
Über den Jugendrat sollen junge Menschen an die Demokratie herangeführt werden. Sie lernen, Kompromisse zu schließen, Fakten von Meinung zu trennen und Positionen zu vertreten. Die konkrete Arbeit im Gremium und die Themen orientieren sich an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Eine Vertreterin oder ein Vertreter des Jugendrats bekommt einen beratenden Sitz im Jugendhilfeausschuss der Stadt.
Seit vielen Jahren bietet die Kinder- und Jugendanhörung den Schülerinnen und Schülern der Grund- und weiterführenden Schulen die Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen. In Workshops werden Wünsche und Anregungen gesammelt. Danach priorisiert die Verwaltung diese und setzt sie, wenn möglich, im Folgejahr um. In Zukunft soll der Jugendrat die Priorisierung der Ergebnisse aus der Kinder- und Jugendanhörung übernehmen, um dieses schon erfolgreiche Konzept zu 100% partizipativ zu machen.
Bereits im Jahr 2019 diskutierte der Jugendhilfeausschuss der Stadt Wesseling mehrfach die Möglichkeiten zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen und beschloss schließlich die Einrichtung eines Jugendrats. Leider stand die Corona-Pandemie einer Wahlversammlung lang im Wege.
Auch die Kinder und Jugendlichen formulierten im Sommer 2019 bei einem Diskussionsforum auf Einladung der städtischen Jugendförderung, wie sie sich Partizipation vorstellen: Ergebnis: Sowohl die Kinder von 6 bis 12, als auch die Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren setzten sich für die Beibehaltung der altbekannten Kinder- und Jugendanhörung ein. Die älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschten sich eine Jugend-App mit Klarnamen zur Kommunikation zwischen Verwaltung und Jugendlichen.
Seit April 2021 ist WeJu, die Wesselinger Jugend-App, im App- und im Playstore zu finden. Veranstaltungskalender fürs Jugendzentrum und fürs Jugendcafé, Austausch im Forum und Chat mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, wenn guter Rat nottut – Das alles kann die Wesselinger Jugend-App. Um alle Funktionen der App nutzen zu können, ist eine Registrierung erforderlich. Zur Sicherheit muss ein Account, dessen Nutzerin oder Nutzer unter 16 Jahre alt ist, immer mit einem Eltern-Account verknüpft sein, um die App vollumfänglich nutzen zu können.