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Stadt Wesseling

11.08.2021: Erste Bilanz der Unwetternacht in Wesseling: Schäden am Schulzentrum mit ca. 1 Mio. Euro beziffert

Die Kosten zur Beseitigung der bisher erfassten Schäden an der städtischen Infrastruktur und für den Einsatz der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. die benötigte Ausrüstung in der Unwetternacht vom 14. auf den 15. Juli und in den Folgetagen beziffert die Stadt Wesseling laut erster Schätzung auf ca. 1,75 Mio. Euro. Die größten Posten dabei sind Schäden am Schulzentrum (hauptsächlich am Gebäude der Albert-Einstein-Realschule und am Schwingboden der Sporthallen 1 bis 3 an der Berzdorfer Straße) mit über 1 Mio. Euro, Schäden am Gebäude der Johannes-Gutenberg-Schule mit ca. 250.000 Euro, die Entsorgung des Sperrmülls nach dem Unwetter mit über 100.000 Euro, die Reparatur- und Erneuerungsarbeiten der Maschinen- und Elektrotechnik an den Abwasseranlagen (u.a. Abwasserreinigungsanlage Rodderweg, Pumpwerke Im Dich und Unterführung Kronenweg) sowie Schäden am Kanalnetz mit 234.000 Euro und das Material für den Einsatz der Feuerwehr mit knapp 70.000 Euro.

„Einige Schäden an den Gebäuden oder deren Ausmaß werden sich voraussichtlich erst im Verlauf der Reparaturen zeigen. Dann können wir genauer beziffern, was das Unwetter in unserer Stadt angerichtet hat. Festzuhalten bleibt aber unabhängig davon, dass wir alles in allem wirklich Glück hatten“, erklärt Gunnar Ohrndorf, Erster Beigeordneter.

Eine Übersicht der größten Schäden an städtischen Gebäuden und städtischer Infrastruktur:

Schulschwimmbad Mühlenweg

Der Keller des Schulschwimmbads stand unter Wasser, weshalb nun der Motor und die Steuereinheit für den Hubboden ausgetauscht werden müssen (ca. 25.000 Euro). Solange dies nicht geschehen ist, lässt sich der Boden nicht verstellen. Die Schwimmkurse für die zweite Ferienhälfte mussten deshalb abgesagt werden. Dem Frühschwimmen steht aber nichts im Wege.

Johannes-Gutenberg-Schule

Die Schadenshöhe am Gebäude der Johannes-Gutenberg-Schule wurde von Sachverständigen mit ca. 250.000 Euro beziffert. In das Untergeschoss war Wasser eingebrochen. Insbesondere der Heizungsraum stand ca. 80cm unter Wasser, weshalb Teile der Heizungsanlage und die Heizkessel ausgetauscht werden müssen. Die sanitären Anlagen im Untergeschoss wurden chemisch gereinigt und auf E Coli Bakterien getestet. Das Ergebnis steht noch aus. Das Untergeschoss ist derzeit vollständig gesperrt und wird auch bei Schulbeginn noch nicht wieder vollständig nutzbar sein. Die Aufzugsanlage, die ebenfalls unter Wasser stand, wurde geprüft und wieder zur Nutzung freigegeben. In der laufenden Woche werden die Geräte für die vollflächige Trocknung im Untergeschoss aufgebaut. Angesichts der vielen Schäden in der Region waren die Luftentfeuchter nicht zeitnaher zu bekommen. Erst nach dem Trocknen der Bausubstanz können die Sanierungsarbeiten beginnen.

Schulzentrum

Der Schwingboden in den Hallen 1 bis 3 der Fünffachturnhalle bedarf voraussichtlich einer teilweisen oder sogar vollständigen Erneuerung. Dies wird wahrscheinlich circa 350.000 Euro kosten. Die Trocknungsgeräte laufen bereits. Die Hallen 1 bis 3 bleiben vorerst gesperrt und werden nach den Sommerferien nicht wieder betriebsbereit sein. 

Im Untergeschoss der Realschule stand das Wasser bis ca. 1,40m Höhe. Die Bausubstanz ist durchfeuchtet. Die Türanlagen, Mobiliar, Ausstattung und Sicherheitseinrichtungen sind defekt. Die Stromversorgung des gesamten Gebäudes ist ausgefallen. Die Trocknungsgeräte sind bereits im Einsatz. Das gesamte Untergeschoss ist voraussichtlich bis nach den Herbstferien gesperrt. Es muss vollständig saniert werden. Eine Inbetriebnahme des restlichen Gebäudes sollte direkt zum Start des Schuljahrs möglich sein.

Im Untergeschoss der Zentraleinheit hat sich infolge des Wassereinbruchs an einigen Stellen bereits Schimmel gebildet. Die Stadtverwaltung hat das BZR-Institut aus Bonn mit Messungen auf Schimmelsporen in der Raumluft beauftragt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob der Flur und die Klassenräume in diesem Bereich nach den Ferien genutzt werden können. Der erst kürzlich für eine neue elektrische Lautsprecheranlage eingerichtete feuerfeste Raum ist ebenfalls durchnässt und muss wieder abgebrochen werden. Die Geräte in den Schulküchen und Werkräume werden auf Funktionalität und Schadensfreiheit kontrolliert. 

Da sich das Gymnasialgebäude durch die Schadstoffsanierung nahezu im Rohbauzustand befindet, ist durch den Wassereinbruch im Untergeschoss kein großer Schaden zu vermelden. Lediglich die Stromversorgung für die anliegenden mobilen Klassen und den OGS-Pavillon ist betroffen. Die Stromversorgung wird bis zum Ende der Ferien wiederhergestellt werden können. Der OGS-Pavillon ist wegen Schimmelbildung infolge des Wasserschadens vollständig gesperrt. Das BZR-Institut aus Bonn ist auch hier mit den Raumluftmessungen beauftragt. Das Gebäude kann nach den Ferien voraussichtlich nicht genutzt werden.

Die Hauptschule war nur geringfügig vom Starkregenereignis betroffen. Die Mensa samt Küche wurde getrocknet und ist wieder betriebsbereit. Die Aufzugsanlage war kurzzeitig gesperrt, wurde ausgepumpt, geprüft und wieder freigegeben.

Unterführungen, Straßen und Wege

Einige Verkehrsflächen im Stadtgebiet, zum Beispiel im Malerviertel, sind beschädigt. Die Reparaturen beginnen in Kürze. In Berzdorf gab es größere Wasserschäden an Verteilerkästen, die zu teilweise noch andauenden Ausfällen der Straßenbeleuchtung führen. Die Böschung Gleiwitzer Straße/ Keldenicher Weg in Keldenich ist abgerutscht.

Die Abpump- und Reinigungsarbeiten an der Unterführung Kronenweg haben einige Tage in Anspruch genommen. Die Elektrik der Pumpstation war defekt und musste provisorisch instandgesetzt werden. Die Unterführung war insgesamt 14 Tage gesperrt. Die Unterführungen Brühler Straße, Poststraße und Mühlenweg waren allesamt vollgelaufen, aber bereits am Tag nach der ersten Unwetternacht wieder befahrbar.

Die Personenunterführung an der Haltestelle Wesseling-Mitte, die seit Anfang des Jahres neugestaltet wird, ist in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli ebenfalls vollgelaufen. Das Abpumpen dauerte mehrere Tage, bis dann ein erhöhter Grundwasserspiegel erneut zu einer Flutung geführt hat. Auch der Aufzug der HGK zum Bahnsteig der Linie 16 sowie die Fahrtreppen sind beschädigt, da die Elektrik unter Wasser stand. Derzeit wird eine provisorische Instandsetzung geprüft. Im oberirdischen Bereich liegt die Baugrube an der Konrad-Adenauer-Straße noch nicht ausreichend trocken, um die provisorische Fußgängerführung in den Tunnel hinein für die weiteren Bauphasen herzustellen, da Grundwasser stetig nachdrückt. Die aktuelle Bauphase kann deshalb nicht so schnell beendet werden wie geplant. Die Unterführung muss voraussichtlich bis zum Ende der Sommerferien vollgesperrt bleiben.

Palmersdorfer Bach

Bei einem gemeinsamen Ortstermin des Betriebshofs der Stadt Wesseling, des Palmersdorfer Bachverbands und der Feuerwehr Wesseling wurde ein Dammbruch im Entwässerungsbecken der Kiesgrube an der Brühler Straße festgestellt. Das von Brühl abgeleitete Wasser floss unkontrolliert in die Kiesgrube, was zur Folge hatte, dass der Weg zum Angelgewässer bereits auf einer Fläche von ca. 50m weggespült wurde. Der Betriebshof hat zunächst versucht, das Zulaufrohr zur Kiesgrube mit Big Bags und Sandsäcken zu verschließen, musste den Gedanken angesichts des weiterhin sehr hohen Wasserstands des Palmersdorfer Bachs aber verwerfen und lässt den Zufluss in die Kiesgrube weiterhin zu. Nur so ist der Pegel in Höhe der Weide am Hagenhof im Griff zu halten, so dass keine Gefahr für den Bereich der Wohnbebauung „An den Benden“ besteht.

Dikopsbach

Die Ereignisse der Unwetternacht haben gezeigt, dass der Dickopsbachverband beim Regenrückhaltebecken an der Sechtemer Straße nachbessern muss. Das ist mehr als unerfreulich, da es erst vor Kurzem fertiggestellt wurde. Die Stadt Wesseling ist sofort gemeinsam mit dem Bachverband in die Analyse eingestiegen, die aber noch nicht abgeschlossen ist. Den weiteren Verlauf wird die Stadt sehr kritisch begleiten. Aus den Folgen des Unwetters sind so schnell wie möglich die richtigen Schlüsse ziehen und nachzubessern, wo es Not tut; zuallererst an diesem Rückhaltebecken.

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