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Stadt Wesseling

04.03.2021: Kita-Offensive 2025: Stadt Wesseling schlägt Bau weiterer Kitas vor Bedarf steigt rasanter als erwartet

Die Stadt Wesseling soll sofort und so schnell es geht eine Kita in mobiler Bauweise an der Wilhelm-Rieländer-Straße in Wesseling-Mitte und eine Kita im Umfeld der Rheinschule in Urfeld bauen. Beide Kitas sollen sechsgruppig sein und damit Plätze für jeweils 113 Kinder schaffen. Dies hat der Jugendhilfeausschuss am 03. März einstimmig auf Vorschlag der Verwaltung dem Hauptausschuss, der pandemiebedingt gerade die Geschäfte des Rates übernimmt, empfohlen. Die Kita an der Wilhelm-Rieländer-Straße soll im Laufe des Kindergartenjahrs 2021/22 bezugsfertig sein. Der Bau der Kita am Josef-Kuth-Weg in Urfeld könnte wohl frühestens zum Jahreswechsel 2022/23 abgeschlossen sein. Die Trägerschaft der Einrichtungen wird die ViaNobis übernehmen. Mit diesen Sofort- und mittelfristigen Maßnahmen soll ein Engpass bei den Kita-Plätzen aufgefangen werden. Der Hauptausschuss tagt am 17. März und hat dann das letzte Wort zur grundsätzlichen Marschrichtung in Sachen Kita-Offensive 2025.

Kämmerin Karolin Beloch hat mit 1,2 Mio. Euro einen Großteil der für die Kita an der Wilhelm-Rieländer-Straße benötigten Mittel (ca. 2 Mio. Euro insgesamt in den kommenden vier Jahren) bereits im Haushaltsentwurf für das Jahr 2021 vorgesehen, der sich aktuell in der Beratung der Ratsgremien befindet. Da die Schaffung von Kita-Plätzen eine pflichtige Leistung der Kommunen ist, können die Mittel auch vor dem finalen Beschluss über den Haushalt im Rahmen der vorläufigen Haushaltsführung ausgegeben werden. Bei freiwilligen Leistungen wäre das nicht möglich. Die Kita in mobiler Bauweise soll die „Vorläufereinrichtung“ für die neue Kita in Urfeld sein. Auch über diese Nutzung hinaus soll sie laut Vorschlag der Verwaltung mindestens zwei und bis zu vier Jahre in Betrieb bleiben, damit sie auch bei weiteren Kita-Neubauten einmal als Ausweichquartier dienen kann.

Die Verwaltung wird nun die Zeit bis zur Sitzung des Hauptausschusses am 17. März dafür nutzen, alle Eltern und Erziehungsberechtigten anzurufen, die für das Kita-Jahr, das im August 2021 beginnt, einen Platzbedarf angemeldet haben und in ihren bisherigen Wunsch-Kitas keinen Platz bekommen können. In den Gesprächen möchte das Jugendamt von den Familien erfahren, ob sie gern einen Platz in der Kita an der Wilhelm-Rieländer-Straße und danach in Urfeld nutzen würden oder lieber auf das kommende Jahr und ihre Wunsch-Kita warten möchten. Das Jugendamt unterstützt selbstverständlich auch bei der Suche nach einem alternativen Platz in der Kindertagespflege.

Der Auslöser für die Kita-Offensive 2025 der Verwaltung sind die Zahlen. Nach derzeitigem Stand ergibt sich für die kommenden Jahre ein Gesamtbedarf von bis zu vier weiteren Kitas mit jeweils sechs Gruppen. Diese vier sind laut dem aktuellen Vorschlag die bereits bekannten geplanten Kitas am Gartenhallenbad und in der Moselstraße, die nun voranzutreibende in Urfeld und eine weitere in Keldenich. Die Realisierung der Einrichtung in Keldenich wäre für den Zeitraum ab 2024 anzustreben.

In den vergangenen Jahren hat die Stadt Wesseling die Kitas KinderReich am Eichholzer Acker und an der Mainstraße erweitert. Insgesamt wurden, unter anderem dort, 150 neue Plätze geschaffen. Die Plan-Szenarios aus dem Jahr 2018 prognostizierten, dass diese neuen Plätze den Bedarf nicht nur decken, sondern sogar um 40 Plätze für Kinder über drei Jahren überversorgen würden. Tatsächlich zeichnet die Realität jedoch mittlerweile ein anderes Bild. Für Kinder unter drei Jahren werden etwa 160 Plätze mehr und für Kinder über drei Jahren etwa 130 Plätze mehr gebraucht. Diese Bedarfssteigerung im Vergleich zur Prognose hat unterschiedliche Ursachen.

Das steigende Interesse der Eltern und Erziehungsberechtigten an U3-Plätzen sind u.a. in den familienpolitischen und familienorganisatorischen Rahmenbedingungen zu suchen. So ermöglicht das „Elterngeld plus“ zum Beispiel eine Verlängerung der Elternzeit auch bei gleichzeitiger Teilzeitbeschäftigung. Wer aber einen Teilzeitjob hat, benötigt u.U. auch einen U3-Betreuungsplatz für das Kind. So hat die tatsächliche Nachfrage der Eltern den prognostizierten Bedarf bei Weitem übertroffen. Und außerdem: Wesseling wächst. Wesseling ist attraktiv zwischen Bonn und Köln gelegen. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt zeigt das. Auf dem Eichholzer Acker und an der Traunsteiner Straße ist in den vergangenen Jahren viel Wohnraum entstanden und dort und im Rheintalquartier am Westring wird in den kommenden Jahren noch einiger hinzukommen.

„Die Verwaltung zieht daraus den Schluss, dass angesichts der rasanten Bedarfsentwicklung das Controlling engmaschiger sein muss als ausschließlich zur Planung des jeweils kommenden Kita-Jahres“, kommentiert Bürgermeister Erwin Esser. „Das werden wir in Zukunft so beherzigen und umsetzen.“ Auch der Jugendhilfeausschuss wird das Thema Kitaplatzbedarf ab sofort in höherer Frequenz auf seiner Tagesordnung haben. „Für den Moment können wir nur die Kräfte bündeln und gemeinsam mit der Politik alle Hebel in Bewegung setzen, um mehr Plätze zu schaffen.“

Bei den Kita-Neubauten am Gartenhallenbad und an der Moselstraße kam es leider zu Verzögerungen, die die Verwaltung hinnehmen musste. Zum Bau der Kita am Gartenhallenbad gab es erst Ende des vergangenen Jahres endlich gute Nachrichten: Das Oberverwaltungsgericht stoppte im Sinne der Stadt Wesseling das von einem Anlieger angestrengte Normenkontrollverfahren. Die Stadt hat also endlich Planungssicherheit und wird jetzt alles daransetzen, dass die Kita bis 2023 ihre Türen öffnen kann. Vom Jugendhilfeausschuss hat sich die Verwaltung nun den Auftrag eingeholt, alle Maßnahmen zu ergreifen, damit die neue Kita schnellstmöglich gebaut werden kann. Dies muss der Hauptausschuss nun noch bestätigen.

Der Bauherr und der Betreiber der geplanten Kita an der Moselstraße ist nicht die Stadt. Daher besteht hier auch lediglich ein mittelbarer Einfluss auf das Fortkommen des Projekts. Auch diese Kita wird dann hoffentlich bis 2024 zur Verfügung stehen.

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