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Stadt Wesseling

28.08.2020: "H2R Wasserstoff Rheinland" präsentiert umfangreiche Pläne

Modellregion legt Konzept für Wasserstofftechnologien beim Land vor

Auf dem Foto (v.l.n.r.): Gerd Schiffer, Beigeordneter der Stadt Brühl, Dirk Breuer, Bürgermeister der Stadt Hürth, Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung Airport Köln Bonn, Erwin Esser, Bürgermeister der Stadt Wesseling, Eugen Puderbach, Geschäftsführer RVK, Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Liegenschaften der Stadt Köln, Marcel Corneille, Geschäftsführer EMCEL, Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, und Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises

Die Städte Brühl, Hürth, Köln, Wesseling, der Rheinisch-Bergische und der Rhein-Sieg-Kreis haben am Flughafen Köln/Bonn ihre gemeinsame Roadmap "H2R Wasserstoff Rheinland" zum umfassenden Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Region vorgestellt. Das Konzept beinhaltet rund 100 konkrete Maßnahmen und Projekte und trägt damit der Bedeutung von Wasserstofftechnologien als Schlüssel der Energiewende Rechnung. Ziel ist es, mit H2-Technologien dem Klimawandel entgegenzuwirken, Verkehrsemissionen zu senken und die heimische Wirtschaft zukunftsfähig zu machen.

"H2R Wasserstoff Rheinland" ist der gemeinsame Wettbewerbsbeitrag der sechs Städte und Kreise und ihrer Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft zum Fördercall "Modellkommune/-region Wasserstoff-Mobilität NRW", den das Ministerium für Wirtschaft, Innovationen, Digitalisierung und Energie (MWIDE) des Landes Nordrhein-Westfalen ausgelobt hat. Gesucht wird eine Region, die eine Vorreiterrolle bei der Anwendung von Wasserstofftechnologien in Nordrhein-Westfalen einnehmen möchte. Ausgehend vom Wettbewerbsfokus "Mobilität" sollen dabei ebenso die Bereiche Erzeugung, Verteilung und Speicherung einbezogen werden.

Mehr als 80 Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Netzwerke und andere Wasserstoff-Akteure beteiligen sich an „H2R Wasserstoff Rheinland“. Darunter auch die Abfallwirtschaftsbetriebe in der Region, die zum Beispiel Müllsammelfahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb einsetzen wollen, Shell mit dem Bau einer groß-industriellen Anlage zur Wasserstoff-Elektrolyse, die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), die nach und nach ihre gesamte Busflotte auf die klimafreundliche Technologie umstellen möchte oder der Airport Köln Bonn. Die öffentliche Wasserstoff-Tankstelle am Flughafen, die erste auf Kölner Stadtgebiet, kann heute neben Pkw auch von Bussen und Lkw genutzt werden. Aktuell wird im Rahmen der Roadmap die Errichtung einer Photovoltaikanlage geprüft. Der erzeugte Strom soll zur Gewinnung von Wasserstoff genutzt werden, der direkt vor Ort zur Betankung von Vorfeldfahrzeugen eingesetzt werden kann.

"Die Shell baut aktuell in ihrer Wesselinger Raffinerie die weltweit größte Wasserstoff-Elektrolyse. Wir fühlen uns deshalb hier im Zentrum der Entwicklung in der Dekarbonisierung der Energiesysteme. Die Gewinnung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Gelingen der Energiewende, sondern sichert Arbeitsplätze. Wenn sich die Städte im Rheinischen Revier mit dem Strukturwandel tragen und mit dem Ende der Braunkohle und den Sorgen um die Arbeitsplätze, weil ihre Städte eben direkt an der Abbruchkante liegen, dann kann ich nur sagen: So weit weg ist das von Wesseling nicht. An jedem Braunkohle-Job hängen einige weitere. Auch deshalb brauchen wir nachhaltige Wertschöpfung – Wasserstoff schafft Jobs und Umweltschutz", so Bürgermeister Erwin Esser.

Dass die Region dank der ortsansässigen chemischen Industrie auch in Zukunft den dort anfallenden Nebenprodukt-Wasserstoff nutzen kann, ist ein Standortvorteil, den "H2R Wasserstoff Rheinland" für die zügige Realisierung der anstehenden Projekte nutzen möchte. Die Region gehört mit dem etablierten Netzwerk "HyCologne Wasserstoff Region Rheinland e.V." zu den Pionieren bei allem, was H2-Themen betrifft, und sie war so auch Vorreiter bei den ersten Pilotprojekten zum Einsatz von Brennstoffzellen-Bussen im ÖPNV. Die Modellregion verfügt über eine bereits gut bestellte H2-Landkarte und konnte daher vielfältige Ansätze für eine breit aufgestellte Wasserstoffwirtschaft erarbeiten. In die Erarbeitung des Gesamtkonzepts war ein Beraterkonsortium aus sieben in der Region verankerten Partnern mit umfassender H2-Expertise eingebunden.

Die insgesamt rund 100 Projekte und Maßnahmen der Roadmap umfassen alle Wertschöpfungsstufen von der Wasserstoffproduktion bis zur Nutzung. Die geplanten Gesamtinvestitionen belaufen sich auf insgesamt 405 Millionen Euro. Das entwickelte Konzept weist den Weg zum weiteren Aufbau der Wasserstoffregion bis 2035 in den Kategorien Wasserstofferzeugung, -verteilung, -nutzung und -wissen.

Zur gemeinsamen Arbeit von "H2R Wasserstoff Rheinland" gehören auch zahlreiche Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und Wissensvermittlung, zum Wissensmanagement sowie die Weiterentwicklung der H2-Expertise an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. "Know-how und langjährige Erfahrung mit Wasserstoff sind schon heute in unserer Region sehr ausgeprägt – sowohl bei den Unternehmen als auch in der breiten Forschungs- und Wissenschaftslandschaft vor Ort. Alle Beteiligten engagieren sich, um das vorhandene Wissen über Wasserstoff zu bündeln, auszubauen und einer breiten Akteurslandschaft zugänglich zu machen," so Marcel Corneille vom Konsortialführer EMCEL.

"H2R Wasserstoff Rheinland" ist auch weiterhin offen für zusätzliche Projekte und Akteure. Dass die Region mit der RVK für sich in Anspruch nehmen kann, dass hier die größte Brennstoffzellen-Busflotte Europas entsteht, ist sicher ein guter Ansporn, auch in weiteren Einsatzbereichen bei den H2-Technologien ganz vorne mit dabei zu sein.

Ende August reicht die Stadt Hürth das Konzept "H2R Wasserstoff Rheinland" im Namen der beteiligten Städte und Kreise beim MWIDE ein.

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Bildnachweise

  • RVK
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