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Stadt Wesseling

31.01.2020: Schulen im Schulzentrum meistern die Situation

Elternbefragung zur Zukunft der Schullandschaft geplant

Egal ob Sanierung oder Abriss, die Schadstoffe aus den belasteten Gebäuden von Käthe-Kollwitz-Gymnasium und Wilhelm-Busch-Schule müssen vorher ausgebaut und gesondert entsorgt werden. Am Ende dieser Maßnahme bleibt ein schadstofffreies Grundskelett übrig, das im besten Fall als Grundlage für eine Instandsetzung oder einen Neuaufbau der Schulgebäude an gleicher Stelle dienen könnte. Dies berichtete die Stadtverwaltung kürzlich dem Schulausschuss der Stadt Wesseling. Die Bauverwaltung bereitet nun eine entsprechende Ausschreibung für die Arbeiten vor. Immer unter der Voraussetzung, dass entsprechende Firmen zu finden sind, könnte die Schadstoffsanierung bis aufs Gerippe Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Maßnahme wird voraussichtlich ca. 3 Mio. Euro kosten.

Die Schulverwaltung erarbeitet für die nächste Sitzung des Schulausschusses im März einen umfassenden Fragebogen für die geplante Elternbefragung zur Zukunft der Schullandschaft bei den weiterführenden Schulen. Denn parallel zu den Hausaufgaben im technischen Bereich setzt sich die Diskussion um die Gründung einer Gesamtschule Wesseling fort. Der aktuelle Beschluss des Schulausschusses lautet: Gründung einer Gesamtschule unter Beibehaltung des Gymnasiums. Vor die Ausführung dessen hat die Bezirksregierung Köln jedoch die Befragung der Eltern der 3. und 4. Schulklassen gesetzt. Denn der Elternwille ist hier ganz entscheidend.

Durch eine Befragung, die nichts ausschließt, sollen die Eltern die Möglichkeit bekommen, ganz klar ihre Wünsche zu äußern. Vor allem die Hinweise der Leiterinnen von Gymnasium, Realschule und Hauptschule in der letzten Schulausschusssitzung zum Aufbau des Fragebogens waren hier sehr wertvoll.

Für die Gründung einer Gesamtschule zum Schuljahr 2021/22 müsste ein Antrag mitsamt Raum- und pädagogischem Konzept bis zum 30. November 2020 bei der Bezirksregierung eingegangen sein. Ein nicht zu schaffendes Programm angesichts der baulichen Situation und der ausstehenden Elternbefragung, insbesondere wenn sie laut Empfehlung der Bezirksregierung und der Schulleiterinnen erst nach den Sommerferien 2020 Sinn macht und erst dann durchgeführt werden soll.

"Falls so der 30. November angesichts der Unklarheiten, für die wir alle nichts können, nicht zu halten ist, hätte das sicher gute Gründe und die sollten uns eine mögliche Verzögerung auch wert sein“, betont Bürgermeister Erwin Esser. „Für mich sind zwei Dinge ganz entscheidend: Alle Schülerinnen und Schüler von heute müssen die unter den erschwerten Bedingungen bestmöglichen Lernbedingungen im Schulzentrum haben und für mich ist der Elternwille bei der Entscheidung über die Schulformen groß zu schreiben. Danach kommt auch mein persönliches Ziel: die Gründung einer Gesamtschule für die Schülerinnen und Schüler der Zukunft. Denn der Trend und die Nachfrage geben uns das vor."

Für die Zeit der Abarbeitung aller Aufgaben von Sanierung über Befragung bis Konzepterstellung für eine Gesamtschule bittet Bürgermeister Esser alle Beteiligten um Sachlichkeit in der Diskussion:

"Trotz der notwendigen Umzüge in mobile Klassenräume im vergangenen Sommer leisten Schulleitungen und Kollegien beste Arbeit und die Schulen sind durch die neue Situation sogar noch enger zusammengerückt; nicht nur räumlich. Auch die Abstimmung untereinander wurde weiter optimiert.

Alle Beteiligten bestätigen, dass weiterhin guter Unterricht möglich ist. Viele mobile Klassenräume sind mittlerweile mit Smartboards ausgerüstet. Die Stadt hat zusätzlich eine Schulsozialarbeiterin eingesetzt, die helfen soll, die neue Situation zu meistern."

Wesselinger weiterführende Schulen setzen Akzente

"bitcom-Bewerbung - Jugend Forscht- Projekt - music4everybody"

"Gerade in den letzten Tagen und Wochen zeigen unsere drei weiterführenden Schulen, was sie können", berichtet Esser weiter. "Die Realschule hat ihre bitcom-Bewerbung abgeschickt und ist ganz optimistisch, was das Ergebnis betrifft. Das Gymnasium präsentiert seine Jugend forscht- Projekte am 29. Februar an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Die Hauptschule erarbeitet mit music4everybody und Wesselinger Grundschulen ein Musical und eröffnet vom Land NRW gefördert am 06. Februar eine Beethoven-Ausstellung im Rathaus. All das zeigt, wie lebendig und gut aufgestellt unsere drei Schulen sind.

Egal, ob Schulen ab der Gründung einer Gesamtschule auslaufen müssen; die Stadt Wesseling und auch die Politik – daran hat der Schulausschuss fraktionsübergreifend keinen Zweifel gelassen – unterstützen alle Schulen des Schulzentrums. Aber bis das geschieht, sind noch einige Hausaufgaben zu erledigen."

Vorgeschichte

Im Frühjahr 2019 wurde bei der Bauvorbereitung für die anstehende Sanierung des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums und der Wilhelm-Busch-Schule überraschend festgestellt, dass beim Bau der beiden Gebäude Substanzen verbaut wurden, die nach heutigem Erkenntnisstand als schadstofflastig einzustufen sind. Die Ergebnisse der Orientierungsmessungen aus dem Frühjahr wurden in den Sommerferien 2019 durch erneute Raumluftmessungen eines zweiten Prüfinstituts bestätigt. Die Stadt Wesseling reagierte sofort und zog das Gymnasium und die Hauptschule in der zweiten Ferienhälfte unterstützt von Wesselinger Unternehmen, dem städtischen Betriebshof und der haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehr Wesseling binnen weniger Tage aus ihren Gebäuden in mobile Klassenraummodule auf dem Campus des Schulzentrums um.

Im Herbst 2019 wurde in beiden Schulgebäuden jeweils ein Klassenraum einer Probesanierung unterzogen. Dabei werden potentielle PCB-Quellen (z.B. Fugenmassen, Deckenbauteile, Türen, Fußböden, etc.) Stück für Stück entfernt. Nach jedem Arbeitsschritt wird eine Raumluftuntersuchung durchgeführt. Nur so kann eingegrenzt werden, aus welchen der potentiellen Primär- und Sekundärquellen das PCB in die Raumluft gelangt. Auch die Ergebnisse der Probesanierung waren nicht zufriedenstellend, jedoch technisch erklärbar. Der Zielwert von maximal 300 Nanogramm PCB pro Kubikmeter Raumluft wurde nicht im Entferntesten erreicht. Eine Sanierung schien eher weniger möglich, aber es galt zunächst, zu errechnen, ob eine Sanierung die wirtschaftlichste Lösung oder ein Neubau sinnvoller ist.

Ob Sanierung oder Neubau; die Verwaltung arbeitet bereits an einem Raumkonzept für die Unterbringung aller Schulklassen während der Arbeiten.

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