Wesseling trauert um Claus Doering. Der engagierte Umweltschützer verstarb im Alter von 95 Jahren.
Doering, im Hauptberuf Regisseur beim WDR, hat sich in einem unglaublichen Maß für den Umwelt- und Vogelschutz eingesetzt. Dem Urfelder ist die Anpflanzung von über 30.000 Bäumen in seinem Dorf zu verdanken – die meisten davon hat er nicht nur selbst in die Erde gesetzt, sondern auch aus eigener Tasche bezahlt.
Doering sorgte für die Reinigung des Entenfangs von Abwässern, die durch den Dikopsbach in den Teich gelangt waren und den Rastplatz der Wasservögel zerstört hatten. Für die Wanderfalken der Region baute Claus Doering Horste: An den Kaminen der Shell in Godorf und Wesseling, am den Turmspitzen des Kölner Doms, von Groß St. Martin und der Severinskirche. Bis heute sind die Falken bei der Shell beheimatet, im letzten Jahr gab es auch Nachwuchs.
Doering, Preisträger des europäischen Umweltpreises, war fast drei Jahrzehnte Vorsitzender des Deutschen Bundes für Vogelschutz, dem Vorgänger des NABU, und in Wesseling als sachkundiger Bürger unter anderem im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz tätig.
Die Stadt Wesseling verlieh ihm bereits 2009 die Ehrennadel der Stadt; auf dem Neujahrsempfang 2018 im Januar zeichnete ihn Bürgermeister Erwin Esser für sein Lebenswerk aus und überreichte ihm die eigens dafür geschaffene Glasstele der Rheinbacher Glaskünstlerin Helga Feuser-Strasdas. Esser: "Claus Doering war die erste grüne Stimme der Stadt. Er hat nicht nur gemahnt, sondern auch angepackt, und das in einem Maße, wofür er unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient. Wesseling ist ihm zu großem Dank verpflichtet".
