Ihre Bilder sind eine Momentaufnahme, in der auch die negativen Empfindungen wie Wut oder Angst zum Ausdruck gebracht werden: "Emotionen lassen sich nicht dauerhaft unterdrücken", so die Bonner Künstlerin Natja Jander, deren Arbeiten zurzeit im Rathaus ausgestellt sind. Auf unwesentliche Darstellungsmittel wie z. B. naturgetreue Farbigkeit wird in den Bildern verzichtet, um die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken. Teilbereiche sind oft verwischt und verdeutlichen den kurzen Moment, der aus der Bewegung herausgelöst wird.
Neben ihrer bevorzugten Technik der Ölmalerei trägt sie auch gerne Graphit- und Rötelpulver großflächig mit dem Pinsel auf Papier auf oder lässt sich von den Zufälligkeiten der Monotypie begeistern.
Als Motive wählt die Künstlerin Personen aus ihrem Bekanntenkreis aus, die sie immer wieder aus unterschiedlichen Blickwinkeln darstellt.
Der Künstler Jo Pellenz beschreibt ihre Arbeiten wie folgt: "Sie erschafft keine Gefälligkeiten. Sie erschafft unglaublich eindrucksvolle, ausdrucksstarke Bilder. Es ist der kurze Moment, die Millisekunde der absolut größten Körperanspannung, ehe der Schrei erfolgt. Das ist unglaublich stark in der Wahrnehmung und das ist unglaublich stark in der Wirkung. Das sind Momente höchster Emotionalität".
Natja Jander wurde 1968 in Bonn geboren. Von 1990 bis 1994 studierte sie Architektur in Köln mit dem Abschluss "Diplom". Am Institut für Ausbildung in bildender Kunst und Kunsttherapie (IBKK) in Bochum studierte sie von 2008 bis 2013 Malerei und Grafik in der Meisterklasse von Prof. Piotr Sonnewend, ebenfalls mit dem Abschluss "Diplom". Seitdem ist sie als freischaffende Künstlerin tätig.
Die Ausstellung im Rathaus kann bis zum 29. Januar zu folgenden Zeiten besichtigt werden:
Montag und Donnerstag von 7:30 bis 16:00 Uhr, Dienstag von 7:30 bis 18:00 Uhr sowie Mittwoch und Freitag von 7:30 bis 12:30 Uhr.
