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Stadt Wesseling

19.11.2014: Sondersitzung des Rates

Zur Verleihung der Ehrengabe, der Ehrennadel sowie des Ehrenrings und zur Ernennung von Ehrenbürgern
Rheinforum Wesseling, 18. November 2014

Sehr geehrte Damen und Herren des Rates,

liebe ehemalige Ratsmitglieder,

meine sehr verehrten Damen und Herren,

eine kommunalpolitische Legislaturperiode ist im Juni dieses Jahres zu Ende gegangen und wieder gilt es, Mitglieder des Stadtrates zu verabschieden, die sich über viele Jahre in diesem Haus für das Gemeinwohl engagiert haben.

Die Ehrung ausgeschiedener Ratsmitglieder ist eine gute Tradition in Wesseling, denn dieses ehrenamtliche Engagement erfordert eine gehörige Portion Idealismus. Sich für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu engagieren und ein kommunalpolitisches Amt über Jahre hinweg auszuüben, bedeutet oft, eine harte und mühevolle Arbeit auf sich zu nehmen. Sie haben neben Ihrem Beruf oder Ihren familiären Verpflichtungen viel Zeit, Kraft und Energie aufgewendet, um Ihrer Ratstätigkeit verantwortungsvoll nachgehen zu können. Und ein solches Mandat bedeutet auch häufig für die Familien, die dahinter stehen, sich in Verständnis und Verzicht zu üben.

Manchmal, so denke ich, werden der Stellenwert und der dahinterstehende Aufwand einer solchen kommunalpolitischen Tätigkeit in der Öffentlichkeit nicht entsprechend eingeschätzt.

Der britische Historiker Thomas Carlyle hat einmal zutreffend festgestellt:
"Alle Bedeutung des Lebens liegt im Handeln für die Gemeinschaft".

Und deshalb ist es auch so wichtig, diese Menschen einmal zu ehren, die für die Gemeinschaft handeln, die für die Gemeinschaft Bedeutsames leisten.

Als Sie, meine Damen und Herren, sich seinerzeit entschlossen haben, für den Rat der Stadt Wesseling zu kandidieren, haben Sie sich für eine der interessantesten politischen Aufgaben überhaupt entschieden.

Denn Kommunalpolitiker betreiben Demokratie in ihrer unmittelbarsten Form: Sie stehen in direktem Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, wissen, was ihnen auf den Nägeln brennt, kennen deren Wünsche und Sorgen.

Daraus erwächst zum einen eine große Verpflichtung, zum anderen macht dies die Arbeit der Kommunalpolitiker so interessant.

Franz Müntefering hat es als Bundespolitiker einmal sehr schön formuliert:
"Kommunalpolitik ist nicht das Kellergeschoss, sondern das Fundament unserer Demokratie".

Und schon sehr viel früher hat der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer herausgestellt:
"Demokratie wird am besten in den Gemeinden gelehrt. Dort werden die praktische Arbeit und das Ergebnis einer Abstimmung unmittelbar sichtbar."

Und in der Tat, was Sie beschlossen haben, konnten Sie später als Ergebnis  sehen, wie zum Beispiel die erfolgreiche und wirklich gelungene Neugestaltung des Rheinparks oder die Ausweisung des neuen Wohngebietes Wohnpark Eichholz. Sie machen deutlich: In Wesseling kann man nicht nur gut arbeiten, sondern auch gut leben.

Sie, meine Damen und Herren, haben sich in einer Zeit, in der viele Zeitgenossen Individualismus mit Egoismus verwechselt haben, für das Gemeinwohl, für unser Gemeinwesen, für unsere Stadt Wesseling eingesetzt.

Mit großem Engagement haben Sie sich für die Interessen unserer Stadt, für die Interessen der Wesselingerinnen und Wesselinger stark gemacht.

Dafür danke ich Ihnen als erster Bürger dieser Stadt sehr herzlich.

Adolph Wagner (von 1882 bis 1885 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses) sagte einmal:
"Im Opferbringen für das Gemeinwesen liegt die erste Pflicht, aber auch die beste Kapitalanlage, die ein Volk und jeder Einzelne machen kann."

Ich darf Ihnen bescheinigen, Ihre Pflicht erfüllt zu haben und die Stadt Wesseling hat aus dieser Art von Kapitalanlage ihre Früchte gezogen. Sie haben in einer Intensität Anteil genommen und sich engagiert, dass es höchste Anerkennung verdient.

Sie waren bereit, Verantwortung für die Stadt zu übernehmen.

Sie haben sich zum Wohle des Gemeinwesens eingesetzt.

Sie haben mit großem Idealismus einen erheblichen Teil Ihrer Freizeit geopfert und hierbei echten Bürgersinn gezeigt.

Ich bin sicher, dass Ihre persönliche Bilanz über Ihre politische Arbeit, über Ihr Engagement, ebenso positiv ausfällt und Sie sagen können: "Es hat sich gelohnt".

Für unser Gemeinwesen war Ihr Einsatz etwas Wertvolles. Und darauf können, darauf sollten Sie stolz sein. In den Dank einschließen möchte ich auch die Partner, die dieses Engagement mitgetragen und Ihnen den Rücken freigehalten haben.

Mit der Kommunalwahl 2014 haben Sie ihre aktive, mit einem Mandat verbundene, Zeit in der Kommunalpolitik beendet. Was auch immer die Motive waren für den Rückzug – er bedeutet auf jeden Fall einen Einschnitt. Politik macht man nicht nur nebenbei; Politik - auch und gerade Kommunalpolitik – lebt man mit Herz und Verstand.

Deshalb werden Sie den heutigen Tag mit einer Mischung aus Wehmut und Vorfreude erleben. Es fällt nie leicht, eine Tätigkeit aufzugeben, die einem viel bedeutet hat. Auch wenn wir alle wissen, dass wir nur ein Mandat auf Zeit haben.

Deshalb ist man gut beraten, sich nach so intensiv gelebten Jahren des politischen Engagements anderen Aufgaben zuzuwenden – und sicher sind auch die Familie, Partner und Freunde für mehr gemeinsame Momente dankbar.

Ich wünsche Ihnen daher viel Glück für Ihren weiteren Lebensweg.

Politik braucht nicht nur Programme, sie braucht auch Gesichter. Und Sie haben der Kommunalpolitik in Wesseling ein Gesicht gegeben. Ich danke Ihnen im Namen der Stadt und aller Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich.

Nach ihrem Ausscheiden aus dem Rat wurden langjährige Stadtverordnete mit der Ehrengabe der Stadt Wesseling ausgezeichnet.

Meine Damen und Herren,

ich darf nun zu den Ehrungen kommen.

Der Rat der Stadt Wesseling hat am 26. August beschlossen, die ehemaligen Ratsmitglieder

Thorsten Karl,

Jürgen Konrad,

Guta Ingeborg Kutsch

Dr. Stefanie de Lange,

Kim Laue,

Maria Elisabeth Nettersheim,

Paul-Jürgen Schiffer,

Markus Schulze

Monika Speckner,

Amir Koror Stori, 

Claudia Troppens und

Hubert Wanner 

mit der Ehrengabe der Stadt Wesseling auszuzeichnen. 

Gemäß dem Beschluss des Hauptausschusses von 1994 erhalten Ratsmitglieder, die bis 10 Jahre Mitglied im Rat gewesen sind, diese Ehrengabe.

Ich möchte die soeben genannten bitten, wenn ich nunmehr eine kurze Information zur Person und ihren einzelnen politischen Ämtern aufzeige, jeweils während dieser Darstellung nach vorne zu kommen.

Thorsten Karl gehörte dem Rat der Stadt Wesseling von   April 2012 bis Mai 2014 an, er war Mitglied im Kultur- und Partnerschaftsausschuss sowie im Schulausschuss. Doch sein Engagement in der Kommunalpolitik begann bereits 2006 als sachkundiger Bürger im Kultur- und Partnerschaftsausschuss. Ab 2010 war er als sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren tätig. Von Januar 2013 war er zudem erster stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion.

Jürgen Konrad gehörte von 2009 bis 2014 dem Rat der Stadt Wesseling an; er war Mitglied im Hauptausschuss, im Bau- und Vergabeausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss, im Wahlausschuss und im Schulausschuss. Von 2012 bis 2014 war er Vorsitzender des Unterausschusses für Liegenschaften, zudem in diesem Zeitraum Vorsitzender der FDP-Fraktion. Als sachkundiger Bürger bzw. als sachkundiger Einwohner wirkte er bereits von 2007 an im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umweltschutz mit.

Guta–Ingeborg Kutsch hat bereits 2009 die Ehrengabe der Stadt Wesseling erhalten, für ihre Ratstätigkeit von 2007 bis 2009. Von 2011 bis 2014 gehörte sie wiederum dem Rat an; zudem wirkte sie bereits von 1994 bis 2009 als sachkundige Bürgerin bzw. sachkundige Einwohnerin im Ausschuss für Schule, Kultur und Partnerschaften sowie im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau- und Umweltschutz mit.

Liebe Guta, da Du die Ehrengabe schon hast, darf ich Dir als Dank und Anerkennung für Deine weitere Ratstätigkeit gleich eine Urkunde der Stadt Wesseling überreichen.

Frau Dr. Stefanie de Lange gehörte von 2009 bis 2014 dem Rat der Stadt Wesseling an; sie war Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und im Wahlausschuss. Als sachkundige Bürgerin bzw. als sachkundige Einwohnerin gehörte sie von 2004 bis 2009 bereits dem Ausschuss für Familie, Gesundheit und Soziales sowie dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umweltschutz an.

Kim Laue gehörte dem Rat von 2009 bis 2014 an; er war Mitglied im Betriebsausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss sowie Vorsitzender des Wahlprüfungsausschusses. Zudem war er für die Stadt in überörtlichen Gremien tätig – so als Mitglied in der Gesellschafterversammlung der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft und beim Städte- und Gemeindebund als auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke.

Maria Elisabeth Nettersheim gehörte dem Rat von 2008 bis 2014 an; sie war Mitglied u. a. im Kultur- und Partnerschaftsausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss und im Schulausschuss. Auch sie war schon vorher kommunalpolitisch tätig – von 2004 bis 2008 wirkte sie als sachkundige Bürgerin bzw. als sachkundige Einwohnerin im Schulausschuss bzw. im Kultur- und Partnerschaftsausschuss mit.

Paul Jürgen Schiffer gehörte dem Rat von 2009 bis 2014 an. Er war u. a. Mitglied im Ausschuss für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren, im Integrationsrat und im Jugendhilfeausschuss. Kommunalpolitische Erfahrung sammelte er von 2008 bis 2009 schon als beratendes Mitglied im Schulausschuss.

Monika Speckner gehörte dem Rat von 2004 bis 2014 an, sie war u. a. Mitglied im Ausschuss für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren, im Rechnungsprüfungsausschuss und im Schulausschuss. Von 1999 bis 2004 arbeitete sie zudem als sachkundige Einwohnerin im Sozialausschuss mit.

Amir Koror Stori gehörte dem Rat von 2009 bis 2014 an; er war u. a. Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie im Rechnungsprüfungsausschuss.

Claudia Troppens gehörte dem Rat von 2009 bis 2014 an; sie arbeitete u. a. in den Ausschüssen für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren, im Integrationsrat und im Kultur- und Partnerschaftsausschuss mit. Vorher - von 2004 – gehörte sie dem Kultur- -und Partnerschaftsausschuss als sachkundige Einwohnerin an.

Hubert Wanner gehörte dem Rat von 2004 bis 2014 an; er arbeitete u. a. im Ausschuss für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren, im Ausschuss für Sport und Freizeit sowie im Ausschuss für Krankenhausangelegenheiten mit. Als sachkundiger Bürger bzw. sachkundiger Einwohner war er vorher bereits 20 Jahre – von 1984 bis 2004 – im Sozialausschuss tätig.

Last but not least gehörte Markus Schulze, den ich an dieser Stelle noch einmal wegen Krankheit entschuldigen muss, dem Rat von 2004 bis 2014 an, er war u. a. Mitglied im Betriebsausschuss, im Rechnungsprüfungsausschuss, im Wahlausschuss, im Bau- und Vergabeausschuss sowie im Schulausschuss. Vor seiner Ratstätigkeit – von 2001 bis 2004 - arbeitete er bereits als sachkundiger Einwohner im Bau- und Vergabeausschuss sowie im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz mit.

Ich möchte Ihnen nun die Urkunde und die Ehrengabe der Stadt Wesseling überreichen.

15 Jahre gehörte Udo Pulver dem Rat der Stadt Wesseling an. Er erhielt die Ehrennadel der Stadt.

Der Rat der Stadt Wesseling hat ebenfalls am 26. August beschlossen, Herrn Udo Pulver mit der Ehrennadel der Stadt Wesseling auszuzeichnen. Gemäß den Richtlinien des Rates von 1976 werden besondere Verdienste für das Ansehen und die Entwicklung der Stadt Wesseling auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem oder sozialem Gebiet mit der Verleihung der Ehrennadel gewürdigt.

Udo Pulver war von Oktober 1999 bis Mai 2014 – als 15 Jahre lang – ununterbrochen Ratsmitglied. Er gehörte zahlreichen Ausschüssen – wie z. B. dem Hauptausschuss, Betriebsausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss, Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltausschuss sowie dem Unterausschuss für Liegenschaften an. Von 2009 bis 2013 bekleidete er zudem das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Sport und Freizeit.

Eine Funktion lag ihm  natürlich am Herzen – von 2000 bis 2014 – also 14 Jahre lang – war er Ortsvorsteher bzw. Ortsbürgermeister von Berzdorf und hat diese Aufgabe mit großem Erfolg wahrgenommen. Er war – zu jeder Tages- und Nachtzeit – ein direkter Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger, hat deren Anregungen und Wünsche in die Beratungen der politischen Gremien eingebracht oder sorgte "auf kleinem Dienstwege" dafür, dass sie sofort erledigt werden konnten.

Er hat das Vereinsleben geprägt als Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. Es war seine Idee, einen Weihnachtsmarkt in Berzdorf ins Leben zu rufen; er war Schützenkönig in Berzdorf, ist Ehrensenator von zahlreichen Karnevalsgesellschaften und Mitbegründer der KG "Berzdorfer Strandpiraten". Er lebt in Berzdorf für Berzdorf, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Dorfleben funktioniert und betont für sich: "Berzdorf ist der schönste Stadtteil Wesselings".

Für die Stadt Wesseling war er zudem in zahlreichen Gremien aktiv: Aufsichtsratsmitglied bei den Stadtwerken, im Städte- und Gemeindebund sowie im Palmersdorfer Bachverband.

Ich darf nun Udo Pulver nun bitten, nach vorne zu kommen.

Mit der Verleihung des Ehrenrings durch Bürgermeister Erwin Esser würdigte die Stadt Wesseling die Verdienste von Josef Recht, Hans Mauel, Irmtraud Toth, Ludger Strobel und Hans-Peter Haupt. Wegen Erkrankung fehlte Bernd Pesch.

Der Rat der Stadt Wesseling hat ferner am 26. August beschlossen, den Ehrenring der Stadt Wesseling an die ehemaligen Ratsmitglieder

Hans-Peter Haupt,

Hans Mauel,

Bernd Pesch,

Josef Recht ,

Ludger Strobel und

Irmtraut Toth

zu verleihen.

Alle gehörten dem Rat der Stadt Wesseling mehr als 20 Jahre an; der Ehrenring wird für große Leistungen für das Ansehen und die Entwicklung der Stadt auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem oder sozialem Gebiet verliehen.

Irmtraut Toth war von Oktober 1989 bis Mai 2014 – also 25 Jahre – ununterbrochen Ratsmitglied. Sie gehörte zahlreichen Ausschüssen – Hauptausschuss, Ausschuss für Sport und Freizeit, Jugendhilfeausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss, Wahlausschuss - an; von 1999 bis 2004 war sie Vorsitzende des Kultur- und Partnerschaftsausschusses sowie von 1994 bis 1999 und von 2004 bis 2009 stellvertretende Vorsitzende dieses Ausschusses.

Sie hat den Ausbau des kulturellen Lebens in dieser Stadt entscheidend mitgeprägt. 2005 wurde sie Senatsvizepräsidentin der Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft; damit war erstmals eine Frau mit an der Spitze der Gesellschaft.

Irmtraut Toth gehörte aber auch 15 Jahre dem Kreistag des Rhein-Erft-Kreises an, von 1994 bis 2009, wo sie u. a. als Mitglied dem Kreisausschuss, dem Wahlprüfungsausschuss und dem Personalausschuss angehörte. Sie arbeitete in der Zweckverbandsversammlung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und im Aufsichtsrat der Gasversorgungsgesellschaft Rhein-Erft mit.

Doch nicht die Politik – trotz allen Engagements - war ihr Leben, sondern wie selbst sagt: "Die Schule, das war mein Leben". Sie hat viele Jahre – von 1971 bis 1994 -  als Lehrerin für Geschichte, Französisch und katholische Religion an der Albert-Einstein-Realschule hier in Wesseling unterrichtet, sie war von 1995 bis 2004 Konrektorin in Overath, ehe sie dann für vier Jahre als Schulleiterin an die Albert-Einstein – Realschule zurückkehrte. Als sie 2008 in den Ruhestand ging, konnte sie auf 40 Jahre Schuldienst zurückblicken, hat in dieser Zeit mehr als 4.000 junge Menschen nach erfolgreichem Schulbesuch ins Leben verabschiedet.

Ludger Strobel war von Oktober 1984 bis Oktober 1989 und von November 1994 bis Mai 2014 insgesamt 25 Jahre Ratsmitglied, zudem von 1996 bis 1999 2. Stellvertretender Bürgermeister. Er gehörte u. a. dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz, dem Betriebsausschuss und dem Rechnungsprüfungsausschuss an. Von 1994 bis 1999 war er Vorsitzender des Personalausschusses und von 2009 bis 2014 Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.

Ludger Strobel gehörte zu den ersten Grünen, die 1984 – mit 8,1 Prozent - in den Rat der Stadt Wesseling einzogen. Erst 1983 war der Ortsverband der Grünen gegründet worden. Er war Fraktionsvorsitzender der Grünen von 1984 bis 1989 und von 1994 bis 2004. Wer erinnert sich nicht an die Geschichte um die Friedenstaube, die damals im Fenster des Fraktionszimmers aufgeklebt wurde und die der damalige Stadtdirektor entfernen ließ. Es kam zum Rechtsstreit, den die Grünen gewannen. Sein wichtigstes politisches Ziel war immer, die Stadt als Lebens- und Freizeitraum ökologischer zu gestalten.

Auch Ludger Strobel gehörte für die Stadt Wesseling verschiedenen Gremien an: Aufsichtsrat Stadtwerke, Wasserbeschaffungsverband, Mitgliederversammlung des Städte- und Gemeindebundes.

Und neben der Politik gab es noch eine weitere Leidenschaft: das aktive Musizieren:  Er war Gründungsmitglied der Stadtgarde, 1. Vorsitzender von 1992 bis 1996 und Kommandant von 1994 bis 1996.

Zudem ist er Vorsitzender von Musikforum Wesseling e. V. und unterstützt hier zusammen mit seinen Vorstandskollegen die Wesselinger Musikausbildung und die klassische Konzertreihe in Schloss Eichholz.

Ein Urgestein der Wesselinger Politik ist Bernd Pesch, den ich krankheitsbedingt heute Abend entschuldigen muss. Dennoch möchte ich Ihnen sein politisches Streben kurz vorstellen.

Von Oktober 1989 bis Mai 2014 – also 25 Jahre lang – war er ununterbrochen Ratsmitglied. Und er hätte auch gerne weiter gemacht, doch seine Ärzte gaben ihm den guten Rat, aus der Politik auszusteigen.

25 Jahre Ratsmitglied, 20 Jahre stellvertretender Bürgermeister, 14 Jahre Parteivorsitzender und 12 Jahre stellvertretender Parteivorsitzender, das sind beeindruckende Zahlen. Alfons Müller, unser leider viel zu früh verstorbener Alt-Bürgermeister, war sein politischer Lehrmeister. Und dieser gab ihm 1989, als er stellvertretender Bürgermeister wurde und sich die Frage stellte, wie er sich die ganzen Namen bei Terminen merken solle, die einfache Antwort:

"Bei Frauen unter 60 sagst Du 'Tach Mädchen',

bei Frauen über 60 'Tach, Mütterchen'

und bei Männern, egal, welchen Alters, einfach nur 'Tach, Jung'."

So einfach war damals die politische Repräsentation.

Bernd Pesch hat es in seiner politischen Arbeit geschafft, die Menschen anzusprechen, ihr Vertrauen als Politiker zu gewinnen.

Bernd Pesch schwärmt heute noch von den vielen Begegnungen mit Menschen, von denen er so viel gelernt habe. Und er hat immer Wert auf ein gutes Verhältnis zu allen Mitgliedern des Rates gelegt. Ehrlichkeit, Gradlinigkeit, überzeugend durch sein Engagement für die Mitbürgerinnen und Mitbürger: Mit Bernd Pesch hat die Kommunalpolitik in Wesseling viel Vertrauen bei den Menschen gewonnen.

Wenn von Urgesteinen der Wesselinger Politik die Rede ist, dann dürfen zwei Politiker nicht fehlen: Hans Mauel und Josef Recht.

Josef Recht war von Oktober 1984 bis Mai 2014 – also 30 Jahre – ununterbrochen Ratsmitglied. Von 2009 bis 2014 leitete er den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz; dem Hauptausschuss gehörte er ab 1985 während der gesamten Zeit bis zu seinem Ausscheiden aus dem Rat im Jahre 2014 an. In dieser Zeit war er von 1999 bis 2009 und 2013 bis 2014 erster stellvertretender Ausschussvorsitzender.

Als 1. stellvertretender Vorsitzender fungierte er von 2009 bis 2014 im Schulausschuss und von 2008 bis 2009 im Personalausschuss. Zudem war er als Vertreter der Stadt Wesseling in verschiedenen Gremien tätig, zum Beispiel Aufsichtsrat Stadtwerke – deren Vorsitzender er seit 2009 ist, im Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft, in der Verbandsversammlung Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel, im Aufsichtsrat der Gasversorgungsgesellschaft.

13 Jahre lang – von 1996 bis September 2009 – war er Chef der CDU-Fraktion, von September 2009 bis Mai 2014 stellvertretender Vorsitzender. Das sind Jahre, die vom Arbeitseinsatz, von der Mühe, eine Fraktion mit vielen unterschiedlichen Charakteren zusammen zu halten und zu führen, eigentlich doppelt zählen. Ich glaube, die anwesenden Fraktionsvorsitzenden stimmen mir da zu.

Von 1991 bis 2010 leitete Josef Recht zudem den Ortsverband der CDU-Keldenich, den stärksten Ortsverband der CDU in Wesseling. Hier wurde er 2013 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Doch nicht nur die Politik ist seine große Leidenschaft, auch Josef Recht hat – wie einige der Auszuzeichnenden heute Abend - noch andere interessante Hobbys. Bei ihm ist es die Jagd und das Handwerk. Und dazu gehören besonders kunstvolle Schmiedearbeiten, die er in seiner Freizeit erstellt.

Das zweite Urgestein ist, wenn ich das so sagen darf, mein persönlicher Freund Hans Mauel.

Hans Mauel war von Oktober 1989 bis Mai 2014 - also 25 Jahre – ununterbrochen Ratsmitglied. Dem Hauptausschuss gehörte er während der gesamten 25 Jahre an. Von 1996 bis 1999 war er 1. stellvertretender Vorsitzender und von 1999 bis 2014 2. stellvertretender Vorsitzender. Zudem war er von 1994 bis 1999 Vorsitzender des Ausschusses für Schule, Kultur und Partnerschaften, von 1999 bis 2004 und 2007 bis 2009 Vorsitzender des Schulausschusses und von 1999 bis 2004 Vorsitzender des Ausschusses für Sport und Freizeit. Zudem vertrat er die Stadt in wichtigen Gremien – so z.B. im Aufsichtsrat der Stadtwerke, im Regionalbeirat Ville der Kreissparkasse Köln u.v.m.

Von 1986 bis 1990 leitete er den Ortsverein Wesseling der SPD-Wesseling. Im Jahre 2004 kandidierte er für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters hier in Wesseling.

Die Kunst nahm immer einen großen Raum in der politischen Arbeit von Hans Mauel ein; er ist Gründungsmitglied des Wesselinger Kunstvereins, Initiator und Vorsitzender des Förderkreises Galerie von 1993 bis 2002 und Initiator der Wesselinger Wessinale, die er 1995 unter dem Anspruch „Ein Fest, das einen möglichst weiten Bogen über das kulturelle Leben der Stadt spannen soll, kein Abklatsch bisheriger Feste, sondern eine niveauvolle Veranstaltung“ ins Leben rief. Mittlerweile ist dieses "Kind" schon volljährig: Die Wessinale fand in diesem Jahr zum 20. Male statt. Lieber Hans Mauel, darauf kannst Du stolz sein.

20 Jahre – von 1994 bis Mai 2014 – leitete er die SPD-Fraktion. Was dies bedeutet, welches Arbeitspensum hier zu erfüllen ist, das habe ich eben schon bei Josef Recht angemerkt.

Auch Hans Mauel ist durch viele Mitgliedschaften dem Wesselinger Vereinsleben eng verbunden.

Abschließend möchte ich noch Hans-Peter Haupt ehren. Er war von Oktober 1999 bis Oktober 2009 Ratsmitglied; von Oktober 2009 bis 2014 Bürgermeister dieser Stadt. In seiner Zeit als Ratsmitglied war er von 1999 bis 2009 Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses und des Ausschusses für Jugendhilfeplanung.

Von 1994 bis 1999 wirkte er bereits als sachkundiger Bürger im Jugendhilfeausschuss mit, wo er sich vor allem für die Unterstützung der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit einsetzte, so z. B. für die Ferienfahrten und die Betreuerschulungen.

Der Ausbau der Kindergartenplätze in der U- und Ü-3-Betreuung, die Neugestaltung des Rheinparks, die Errichtung von zwei neuen Seniorenheimen, die flächendeckende Versorgung mit dem schnellen Internet, die Aktion "Zieh mit für Wesseling" und hier besonders das Projekt "Sponsern – Spenden - Stiften", sind einige wichtige Ergebnisse in seiner Zeit von 2009 bis 2014 als Bürgermeister dieser Stadt. Darüber hinaus engagiert er sich weiterhin in seiner Partei.

Ich darf die neuen Ehrenringträger jetzt auf die Bühne bitten.

Für ihre außergewöhnlichen Verdienste zeichnete Bürgermeister Erwin Esser die ehemaligen Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Josef Recht und Hans Mauel, mit der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt aus. Einen entsprechenden Beschluss hatte der Rat einstimmig gefaßt.

an die Herren Hans Mauel und Josef Recht

Liebe Mitglieder des Rates,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

Ehrengabe, Ehrennadel und Ehrenring haben wir bereits verliehen. Aber es gibt noch eine Auszeichnung, die Höchste, die der Rat der Stadt Wesseling verleihen kann.

Gemäß § 34 Abs. 1 der Gemeindeordnung NRW kann die Gemeinde Persönlichkeiten, die sich um das Wohl der Gemeinde besonders verdient gemacht haben, das Ehrenbürgerrecht verleihen.

Der Rat der Stadt Wesseling hat in seiner Sitzung vom 26. August 2014 beschlossen, Hans Mauel und Josef Recht aufgrund ihrer außergewöhnlichen Verdienste um das Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu Ehrenbürgern dieser Stadt zu ernennen.

Ich erlaube mir an dieser Stelle die Du-Form zu verwenden, da ich beide seit Jahren persönlich kenne.

Ich weiß nicht, lieber Hans Mauel, lieber Josef Recht, welchen Stellenwert die Verleihung der Ehrenbürgerwürde für Euch persönlich hat. Das könnt nur Ihr selbst sagen. Für uns als Stadt ist sie aber – wie gesagt – die höchste Auszeichnung, die wir zu vergeben haben, und von daher eine ganz besondere. Sie würdigt ein in vielfacher Weise herausragendes Engagement für unser Gemeinwesen, ein vorbildliches Engagement.

Euer Wirken, Euer Einsatz, hat sich auf viele Bereiche erstreckt, hat tiefe Spuren hinterlassen im gesellschaftlichen und kulturellen Leben von Wesseling. Einige Eckpunkte habe ich eben bei der Verleihung der Ehrennadel schon genannt. Alles aufzuzählen, was Ihr in Eurem taten- und einflussreichen Leben geleistet habt, würde den Rahmen des heutigen Abends mit seinen zahlreichen Ehrungen sprengen.

Wesseling kann stolz darauf sein, solche Mitbürgerinnen und Mitbürger zu haben, die sich um ihre Stadt verdient gemacht haben.

Mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft setzen wir heute ein Zeichen. Wir machen deutlich, wen und was unsere Stadt schätzt, wer und was ihr wichtig ist. Ehre mag heutzutage ein altmodischer Begriff sein – aber das, was dahinter steht, wenn jemand zum Ehrenbürger ernannt wird, ist nicht altmodisch, sondern fühlt sich ganz aktuell an.

Wo würden wir heute stehen, hätten wir keine Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, etwas zum Wohlergehen unserer Stadt zu tun? Wir brauchen Menschen – immer schon, aber heute umso mehr, die sich in ihrem Alltag für ihr Gemeinwesen einsetzen und Verantwortung für ihr Umfeld übernehmen. Das macht unsere Gesellschaft lebenswert, das verleiht ihr Nähe und Wärme.

Lieber Hans Mauel,

lieber Josef Recht,

Ihr habt Euch gerne und mit all Eurer Kraft für diese Stadt eingesetzt, die Aufgaben, die sich im kommunalpolitischen Alltag gestellt haben, als Auftrag angesehen, der Euren ganzen Einsatz erforderte, der Visionen und Zielstrebigkeit verlangte, um aus dieser Stadt das zu formen und zu entwickeln, was sie jetzt – am Ende Eures politischen Wirkens – geworden ist. Um nur einige Schlagworte zu nennen: Regionale 2010, Neugestaltung des Rheinparks, Entwicklung des neuen Wohngebietes Eichholz, Neugestaltung der Innenstadt, Ausbau von Kindergartenplätzen, Neubau der Rheinschule.

Ihr ward Gestalter und Kämpfer für die Entwicklung dieser Stadt. Ihr habt Eure Energie darauf verwendet, Wesseling zu einem modernen Mittelzentrum zu machen. Ihr habt den politischen Entscheidungsprozess entscheidend mitgeprägt. Gerade aufgrund Eurer Gestaltungskraft durftet Ihr viele Erfolge feiern, aber Ihr musstet auch Kritik aushalten. Im politischen Prozess, da sage ich Euch nichts Neues,  gehören diese zwei Seiten zu einer Medaille.

Diese Lebensleistung findet heute in der Verleihung der Ehrenbürgerschaft eine angemessene Würdigung. Ein solches Engagement, wie Ihr in den vergangenen Jahrzenten für Wesseling, für die Bürgerinnen und Bürger, gezeigt habt, lässt sich nicht einfordern. Es basiert auf Freiwilligkeit und dem Willen, Verantwortung zu übernehmen.

Dies habt Ihr in herausragender Weise bewiesen. Dafür zeichnen wir Euch heute aus und dafür möchte ich Euch, bevor ich gleich die Ehrenbürgerurkunden verlese und überreiche, meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen und darin ausdrücklich auch Eure Ehefrauen und Eure Familien mit einbeziehen. Eine solche Leistung wäre ohne deren Einverständnis, aber vor allem ohne deren Unterstützung, nicht möglich.

Und deshalb sage ich, liebe Doris Mauel, verehrte Doris Recht: Ein Teil dieser Auszeichnung gebührt Ihnen beiden.

Ich darf nunmehr Hans Mauel und Josef Recht bitten, zur Verleihung der Ehrenbürgerurkunde auf die Bühne zu kommen.

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