Inhalt anspringen

Stadt Wesseling

07.05.2014: Eröffnung "Safety Center"

Shell Rheinland Raffinerie am Mittwoch, 7. Mai 2014
Grußwort von Bürgermeister Hans-Peter Haupt

Sehr geehrte Frau Ryerkerk,
sehr geehrter Herr Dr. Blauwhoff,
sehr geehrter Herr Steens,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
lieber Herr Kollege Roters,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

gerne bin ich heute Morgen nach Godorf, zur Shell, gekommen, um bei der offiziellen Eröffnung des Safety Centers dabei zu sein. Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren waren die Anlässe für unsere Treffen nicht immer durch ein solch positives Ereignis geprägt wie heute. Ich freue mich darüber, dass mit diesem Projekt ein sichtbares Zeichen für mehr Sicherheit in Köln und der Region gesetzt wird.

"Eine Chemieindustrie ohne Risiko gibt es nicht". Von Dr. Klaus Engel, dem jetzigen Vize-Präsidenten des Verbandes der Chemischen Industrie, stammt diese Aussage, die er auf den "Bochumer Unternehmergesprächen" tätigte.

Dies ist richtig, dies wissen auch die Menschen im Kölner Süden und insbesondere in den angrenzenden Städten Niederkassel und Wesseling. Sie erwarten aber auch, dass der Schutz der Anwohner, der Umwelt, der Betriebsanlagen und Arbeitsplätze sowie die Sicherheit der Beschäftigten in allen Unternehmen ein wichtiges Anliegen ist, das höchste Priorität im täglichen Arbeitsprozess hat.

Die Bürgerinnen und Bürger in enger Nachbarschaft zu den Werken müssen sich hierauf verlassen können.

Shell – bzw. früher Union Kraftstoff und DEA – ist seit 1937 ein bedeutender Arbeitgeber vor Ort; direkt mit rund 1.600 Mitarbeitern in den beiden Werksteilen Godorf und Wesseling sowie als Auftraggeber für kleinere und mittelständische Unternehmen aus Wesseling und dem umliegenden Kreis. Viele dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen in unmittelbarer Nähe des Unternehmens, sind Bürgerinnen und Bürger von Wesseling, prägen das Leben und die Gemeinschaft mit. Hier auf Kölner Stadtgebiet darf ich gerne auch die große Karnevalsgesellschaft des Unternehmens hinweisen, die seit 1956 besteht und eine große Bedeutung im närrischen Brauchtum ist.

Die dichte Besiedlung – so nahe an den Werken – muss allerdings auch kritisch hinterfragt werden. Laut NRW-Abstandserlass von 2007 sollen bei Neubebauung die Abstände zwischen Wohngebieten und Mineralölraffinerien 1.500 Meter betragen.

Herr Kollege Roters, Sie wissen genauso wie ich, dass wir bei den bestehenden Wohnbauten diese Abstände weder in Godorf noch in Wesseling auch nur annähernd erreichen. Es wird also bei der weiteren Stadtentwicklung auch notwendig sein, Pufferzonen auszuweisen.

Wir haben also eine enge und eine gute Nachbarschaft in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut. Die Menschen in unserer Stadt, und nicht nur diese, die in den Werken arbeiten, haben Vertrauen zu den Unternehmen, Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Anlagen und die Bereitschaft der Unternehmensführung, alles zu tun, dass die Sicherheit gewährleistet ist.

Dieses Vertrauen hat gerade in den beiden vergangenen Jahren gelitten. Lieber Herr Dr. Blauwhoff, lieber Herr Steens, wir führen dazu einen steten, manchmal auch kritischen Dialog.

Noch im Januar – beim Neujahrsempfang der Stadt Wesseling – habe ich zu diesem Thema erklärt:

"Shell muss sich anstrengen, um das Vertrauen der Wesselinger wieder zurück zu gewinnen. Das Unternehmen muss die Sorgen und Ängste der Menschen vor Ort aufgreifen. Shell hat eine Verantwortung gegenüber seinen Nachbarn, gegenüber der Umwelt.

Und ich bin sicher, dass sich das Unternehmen dieser Verantwortung auch stellt".

Ich bin für diese Aussage kritisiert worden – nicht von der Shell, sondern von anderen Fraktionen. "Von wortgewaltigen Äußerungen" war die Rede, von ungerechtfertigter Kritik am Unternehmen.

Darauf hinzuweisen, darauf zu drängen, dass die jetzt entstandenen Sorgen und Ängste der Menschen aufgegriffen werden und alles getan wird, dass dieses Vertrauen zu den Unternehmen wieder gefestigt wird, dies halte ich für meine Pflicht als Bürgermeister.

Raffineriedirektor Bram Steenks hat heute Morgen in seinen Eröffnungsworten ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Sicherheitssysteme und zur Überprüfung der Leitungen angekündigt. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Dies zeigt, dass auch die Shell die Notwendigkeit sieht, durch ein besseres Kontrollsystem, durch die Erneuerung von Rohrsträngen, durch Schulung der eigenen Mitarbeiter und der von Partnerfirmen sowie durch eine bessere Information der Öffentlichkeit sichtbare Zeichen gegenüber ihrer Nachbarschaft zu setzen.

Gerne stelle ich heute fest: Wir sind auf einem guten Weg. Ich würde mich freuen, wenn wir – Unternehmen und Stadt – diesen offenen, ehrlichen und konstruktiven Dialog auch zukünftig fortsetzen, im Interesse aller Menschen, die hier leben und arbeiten.

Eine Broschüre der Shell trug vor einiger Zeit den schönen Titel: "Auf eine gute Nachbarschaft". Dies sollte Ziel unserer gemeinsamen Bemühungen sein.

Erläuterungen und Hinweise

Diese Seite teilen (externe Anbieter)

Auf dieser Seite verwenden wir aktuell ausschließlich technisch notwendige Cookies. Zur statistischen Auswertung wird das Webanalysetool Matomo eingesetzt. Dieser anonymen Auswertung können Sie auf der Seite „Datenschutz“ unter dem Stichwort „Matomo Webanalyse“ widersprechen.

Datenschutz (Öffnet in einem neuen Tab)