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Stadt Wesseling

21.03.2014: "Demenzschulungen" für Wesselinger Einzelhändler

Große Resonanz bei den Mitarbeiterschulungen

Der ältere Herr besteht darauf heute einen Termin beim Friseur zu haben. Hat er aber nicht, zumindest nicht bei dem Friseur, bei dem er nun am Empfang steht. Langsam spitzt sich die Situation zu, er wird laut und beginnt zu schimpfen. "Behalten Sie die Ruhe" empfiehlt Karl-Heinz Diepold, Pflegedienstleiter eines Seniorenheimes der Diakonie Michaelshoven in Köln, der jungen Friseurin. "Es macht keinen Sinn, logisch zu argumentieren oder darauf zu beharren, dass Sie genau wissen, dass er keinen Termin hat." Besser ist es, verdeutlicht Diepold, zunächst die Situation zu entschärfen. "Ach richtig, da steht es ja. Entschuldigen Sie bitte, nehmen Sie doch erst einmal Platz, darf ich Ihnen ein Glas Wasser anbieten?" Damit ist Zeit gewonnen in Ruhe zu klären, ob der Herr noch drankommen kann, ob Angehörige bekannt sind, die man ansprechen kann oder ob der Kunde überhaupt alleine wieder nach Hause findet.

Die Anzahl demenzkranker Menschen nimmt auch in Wesseling zu. De­menzkranke gehen einkaufen, holen Geld bei der Bank oder sind Kunden im Reisebüro und beim Friseur. Gerade das alltägliche Umfeld, die Bedienung im Schuhladen, der Mitarbeiter in der Bankfiliale oder die Friseurin sind daher wichtige Adressaten, denen auffallen kann, dass sich jemand über die Zeit verändert, verwirrt ist und Hilfe braucht. Bei den Mitarbeitern wächst damit der Bedarf an Aufklärung, Informationen und Austausch über den richtigen Umgang mit den Be­troffe­nen.

Vor diesem Hintergrund hatte die Stadt Wesseling gemeinsam mit der Caritas, der CBT und der Diakonie Michaelshoven, zwei zielgerichtete Mitarbeiterschulungen für Wesselinger Einzelhändler angeboten. Die Einstiegstermine waren als abgeschlossene Einheiten konzipiert und umfassten jeweils drei Stunden. Im Mittelpunkt der Schulungen stand die Verbesserung von Kommu­nikation und Umgang mit Menschen mit Demenz im Arbeitsalltag. Hilfreiche praktische Ver­haltensweisen wurden aufgezeigt, um auch in schwierigen Situa­tionen handlungsfähig zu blei­ben.

Alle Teilnehmer waren sich am Ende der zwei Abende einig, dass sie die Schulungsinhalte gut in ihrem Berufsalltag umsetzen werden können. Gewünscht werden weitere Einheiten, bei denen der Schwerpunkt noch mehr auf praktische Übungen und Fallbeispiele gelegt werden soll. Vor dem Hintergrund der erfolgten Schulungen und unter Berücksichtigung der Anregungen wird daher nun gemeinsam das Konzept für Wesseling weiter entwickelt werden.

Bürgermeister Hans-Peter Haupt und Sozialdezernent Erwin Esser begrüßten die Teilnehmer der ersten Schulung persönlich und dankten ihnen ausdrücklich für ihr Interesse. Denn auch wenn es keine Patentrezepte gibt, so kann eine Schulung doch helfen, Mitarbeiter zu sensibilisieren und damit dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sich in Wesseling länger gut aufgehoben fühlen. 

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an folgende Kontaktadresse:

Barbara Brieden
Fachstelle für Senioren
Tel.: 02236/701-425 oder E-Mail: bbriedenwesselingde

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