Bürgermeister Hans-Peter Haupt hat die Entscheidung der Shell, die sogenannte Rohrleitungs-Nordtrasse vom Tankfeld an der Waldstraße zu den Raffinerieanlagen zu erneuern, begrüßt: "Ich hätte mir zwar gewünscht, dass die Shell schon früher zu dieser Einsicht gekommen wäre, doch es ist ein wichtiger Schritt in dem Bemühen, die Akzeptanz des Unternehmens bei der Bevölkerung zu sichern". Bezüglich der Ausführung – die Shell plant die neue Trasse oberirdisch – sieht der Bürgermeister allerdings noch Beratungsbedarf.
Noch im Januar – auf dem Neujahrsempfang der Stadt – hatte Bürgermeister Hans-Peter Haupt kritisiert, dass die Fortschritte bei der Sanierung der größten Umweltkatastrophe in der Geschichte der Stadt nicht allzu groß seien und betont, dass Shell sich anstrengen müsse, um das Vertrauen der Wesselinger wieder zurück zu gewinnen: "Das Unternehmen muss die Sorgen und Ängste der Menschen vor Ort aufgreifen. Shell hat eine Verantwortung gegenüber seinen Nachbarn, gegenüber der Umwelt. Und ich erwarte, dass sich das Unternehmen dieser Verantwortung auch stellt".
Er sei froh, so der Bürgermeister, dass das Unternehmen diesen Appell zur Leitungserneuerung jetzt aufgegriffen und die Entscheidung zum Neubau des Leitungsstrangs beschlossen habe: "Ich habe bereits nach Austritt des Kerosins diese Forderung erhoben".
In Kürze läuft auch die Überprüfung der Sicherheitsmanagement-Systeme in der Raffinerie an. Haupt: "Die Maßnahmen, die hier als notwendig erachtet werden, sollten dann auch kurzfristig umgesetzt werden. Nur so kann das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in das Unternehmen wieder gestärkt werden".