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Stadt Wesseling

14.02.2014: Deutsch-Türkisches Kooperationsprojekt bei VHS

Austausch zwischen der VHS Rhein-Erft und dem Erwachsenenbildungszentrum der Stadt Trabzon in der Türkei

Die Volkshochschule Rhein-Erft vereinbarte mit dem Erwachsenenbildungszentrum der Stadt Trabzon am Schwarzen Meer, in Zukunft zu kooperieren. Möglich wurde dies im Rahmen eines Projektes des Deutschen Volkshochschulverbandes.

Zum Auftakt besuchte der Leiter der türkischen Einrichtung, Mehmet Öngöz, die VHS Rhein-Erft. Nach dem Empfang durch den Verbandsvorsteher der VHS Rhein-Erft, dem Bürgermeister der Stadt Wesseling, Hans-Peter Haupt, wurden viele Fachgespräche geführt. Der Gast informierte sich bei seinem deutschen Kollegen Dr. Stefan Mittelstedt über die Arbeit einer deutschen Erwachsenenbildungseinrichtung, deren Angebot, die Finanzierung etc.

Besonderes Interesse hatte er an den Deutsch-Kursen und den Deutsch-Prüfungen. Denn das Ziel des vom Auswärtigen Amt und dem türkischen Ministerium für Volksbildung geförderten Austauschs ist es, das Angebot der Deutsch-Kurse und der Deutsch-Prüfungen in der Türkei zu verbessern und zu intensivieren. Deutsch ist nach Englisch die wichtigste und beliebteste Sprache in der Türkei. Insbesondere für diejenigen, die im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland kommen wollen, ist eine erfolgreich abgelegte Sprachprüfung verpflichtend.

In den Gesprächen gab es für beide Seiten viel Neues zu erfahren. Die Erwachsenenbildungseinrichtungen in der Türkei gibt es bereits seit fast 100 Jahren. Sie wurden gegründet durch Atatürk. Angeboten werden neben Sprach- und EDV-Kursen auch zahlreiche Kurse zur beruflichen Qualifikation.

Besonders überrascht waren die deutschen Erwachsenenbildner, dass die Kurse in der Türkei im Wesentlichen kostenlos und dem übrigen Schulsystem gleichgestellt sind. Die Finanzierung und Leitung liegt in den Händen des Ministeriums für Volksbildung in Istanbul. Im Gegensatz dazu sind die Volkshochschulen in Deutschland in der Verantwortung der Städte und die Schülerinnen und Schüler müssen für den Unterricht bezahlen.

Viele Kurse in der Türkei sind sehr stundenintensiv. So gibt es beispielsweise Sprachkurse für Studenten, die an mehreren Abenden in der Woche ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern wollen. Ein solches Angebot wäre in Deutschland für die Teilnehmer vermutlich viel zu teuer und wird deshalb gar nicht erst angeboten. Dafür war der türkische Besucher vom Angebot für Senioren überrascht, dies sei in der Türkei völlig unbekannt.

Einen besonderen Schwerpunkt bilden in der Türkei Kurse für Frauen, die sie in die Lage versetzen sollen, kunsthandwerkliche Produkte in häuslicher Arbeit herzustellen, um sich etwas dazuverdienen zu können. Aus diesem Grund werden z.B. auch Näh- und Friseurkurse angeboten.

In den nächsten Monaten wird der Fachbereichsleiter der VHS Rhein-Erft für Fremdsprachen und Deutsch, Martti Zeyer, einen Gegenbesuch in der Türkei machen.

Zum Abschluss des Austauschs findet dann ein Kongress aller beteiligten deutschen Volkshochschulen und türkischen Erwachsenenbildungseinrichtungen in Istanbul statt. Hier sollen geeignete Schritte vereinbart werden, um Deutschkurse in der Türkei zu verbessern. Außerdem soll überlegt werden, wie die Kooperationen weiter sinnvoll gestaltet werden können. So wäre es ein Anliegen der deutschen Volkshochschulen, mehr Türkisch-Stämmige als Teilnehmer für ihre Kurse zu gewinnen. Denn bisher gibt es hier offensichtlich noch Berührungsängste.

Der Leiter der türkischen Einrichtung, Mehmet Öngöz, und der Leiter der Volkshochschule Rhein-Erft, Dr. Stefan Mittelstedt, im Gespräch mit dem Verbandsvorsteher der VHS, dem Wesselinger Bürgermeister Hans-Peter Haupt.

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