Bürgermeister Hans-Peter Haupt wird sich bereits 2014 zur Wahl stellen. Dies kündigte das Wesselinger Stadtoberhaupt am heutigen Tage an. Die Wahl des Bürgermeisters wird am 25. Mai – zusammen mit der Wahl der Stadträte und der Kreistage – erfolgen.
Hintergrund dieser Entscheidung ist der Beschluss des Landtags, die Wahl von Bürgermeistern und Räten wieder auf einen Tag zu legen. Um sie 2020 landesweit gemeinsam wählen zu können, werden die Räte im kommenden Jahr einmalig für sechs Jahre gewählt und die Wahl der Bürgermeister – deren jetzige Amtszeit bis 2015 geht – auf fünf Jahre verkürzt.
Allerdings räumt das Land den Bürgermeistern die Möglichkeit ein, die sechsjährige Amtszeit – 2009 bis 2015 – nicht zu erfüllen und bereits 2014 mit der Ratswahl wieder zu kandidieren. Bürgermeister Hans-Peter Haupt: "Ich werde von dieser Möglichkeit Gebrauch machen".
Der Verzicht auf einen Extra-Wahltermin in 2015 erspart der Stadt Wesseling Bürokratie und Geld. Eine Berechnung der Verwaltung ergibt, dass sich die Sachkosten einer Bürgermeisterwahl in 2015 auf ca. 40.000 Euro belaufen würden. Hinzu kämen Personalkosten und ggfs. die Aufwendungen für eine Stichwahl. Haupt: "Da sind wir schnell bei einer Summe von 100.000 Euro. Wesseling ist zurzeit im Nothaushalt, da hätten die Bürger – zu Recht – kein Verständnis für diesen hohen finanziellen Extra-Aufwand in 2015. Durch die gleichzeitige Wahl mit den Räten und Kreistagen im 2014 sparen wir also viel Geld".
Hinzu kommt, dass bei einer Extra-Wahl in 2015 mit einer viel geringeren Wahlbeteiligung zu rechnen ist. Dies wurde auch bei der Landratswahl in diesem Jahr deutlich. Haupt: "Mir ist es aber sehr wichtig, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur Wahlurne gehen und darüber entscheiden, wer in den nächsten sechs Jahren dann ihr Bürgermeister ist. Ich rechne am 25. Mai nächsten Jahres mit einer höheren Wahlbeteiligung, da dann – neben den Stadtverordneten und den Kreistagsabgeordneten - auch noch die Abgeordneten für Europa gewählt werden. Eine Demokratie lebt davon, dass bei Wahlen viele Bürgerinnen und Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Ich denke, es ist auch eine größere Legitimation für einen Bürgermeister, wenn er sich auf eine breite Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger in seiner Stadt berufen kann".
Mit großem Optimismus geht Haupt in den nun beginnenden Wahlkampf: "Trotz Nothaushalts haben wir in den vergangenen vier Jahren viel erreicht". Der Bürgermeister erwähnt die Neugestaltung und Sanierung des Rheinparks; die Arbeiten werden in Kürze abgeschlossen sein. Haupt: "Schon jetzt bestätigen mir viele Bürgerinnen und Bürger, dass es ein gelungener Umbau sei, der den Rheinpark auch für auswärtige Besucher noch attraktiver gemacht hat".
In den kommenden Jahren soll die Umgestaltung der Innenstadt erfolgen; bis 2019 wird der gesamte Innenstadtbereich – also auch Bahnhofstraße, Rathausplatz und Bahnhofsvorplatz – ein neues Gesicht bekommen. Haupt: "Wir werden diese Umbauarbeiten in enger Zusammenarbeit mit den Anwohnern, den Hauseigentümern und den Gewerbetreibenden umsetzen".
Dass die Stadt zwischen Köln und Bonn äußerst attraktiv für Neubürger als auch für Unternehmen ist, zeigt die große Nachfrage nach Baugrundstücken im Wohnpark Eichholz und im Gewerbegebiet Rheinbogen. 110 Baugrundstücke wurden in Eichholz schon verkauft; schneller - als geplant – wird bereits im kommenden Jahr mit der Vermarktung des vierten Erschließungsabschnittes begonnen. "Und dann gehen wir an das zweite Baufeld heran", freut sich Haupt. Zudem werde hier deutlich, dass Wesseling auch für die Menschen in der Region eine gute, neue Wohnadresse sei.
Die Zusage gegenüber den Anwohnern, den Baustellenverkehr im kommenden Jahr nicht mehr über die bestehenden Wohnstraßen zu führen, konnte ebenfalls eingehalten werden: der neue Kreisel an der Eichholzer Straße ist bereits in Bau; von hier kann in 2014 der Verkehr direkt in das neue Wohngebiet fließen.
Groß ist die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken; der "Rheinbogen" ist mittlerweile ausverkauft. Haupt: "Es gilt nun, kurz- und mittelfristig weitere Gewerbegebiete auszuweisen, um insbesondere mittelständische Unternehmen in Wesseling anzusiedeln".
Ein großer Erfolg ist auch der Ausbau der Breitbandversorgung. Dank RWE und Netcologne wird in ganz Wesseling bis Ende 2014 schnelles Internet vorhanden sein. "Dies ist wichtig für die Ansiedlung neuer Unternehmen, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt, damit sie die neuen Medien nutzen können", freut sich Haupt.
Für die Zukunft, für eine zweite Amtsperiode, sieht der Bürgermeister die Schwerpunkte seiner Arbeit neben der Entwicklung und Neugestaltung der Innenstadt und der Ausweisung der neuen Gewerbegebiete auch in einer besseren Nahversorgung im Stadtgebiet. Priorität haben zudem bauliche Verbesserungen im Schulzentrum und eine Stärkung des städtischen Haushalts: "Wir wollen raus aus dem Nothaushalt, damit wir wieder in Eigenverantwortung diese Stadt voran bringen können. Ich bin optimistisch, dass uns dies gelingt".