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Stadt Wesseling

12.09.2013: Wesselinger St. Germanus-Orgel reorganisiert

Zum Abschluss der Trockenlegung und Innenrenovierung der St. Germanus-Kirche in Wesseling kommt nun die Orgelrenovierung der großen Klais-Orgel zu einem Abschluss. Aus diesem Anlass kommen die Domkantorei Köln und die Kölner Domkapelle unter Winfried Krane mit Otto Depenheuer an der Orgel zu einem Festkonzert nach Wesseling. Auf dem Programm stehen Highlights der Orgel-Chor- wie der Orgel-Orchester-Literatur auf dem Programm:

Samstag, 21. September 2013, 18.00 Uhr, Pfarrkirche St. Germanus, Bonner Straße 11

  • Pierre Cochereau (1924–1984): Scherzo symphonique D-dur. Improvisation vom 10. Febr. 1974 in Notre Dame de Paris, in Notenschrift übertragen von Jeremy Filsell
  • Louis Vierne (1870-1937):
    - Messe cis-moll für Chor, Orchester und Orgel
    - Impromptu f-moll (a.d. Pièces des Fantaisies, op. 54)
  • Joseph Rheinberger (1839-1901): Orgelkonzert Nr. 2 g-moll, op. 177
    (Grave – Andante – Con moto)
  • Charles-Marie Widor (1840 – 1937)
    - Allegro cantabile f-moll, a.d. V. Symphonie, op. 42 Nr. 5
    - Toccata (Final) a.d. V. Symphonie, op. 42 Nr. 5, als 4stimmigen Chor unter dem Titel „Sing“ ausgesetzt von David Willcocks [2001] auch unter Mitwirkung der Germanus-Chöre.

Der Eintritt ist frei.

Die zweimanualige Orgel von St. Germanus in Wesseling wurde 1925 durch die Orgelbauwerkstatt Johannes Klais aus Bonn im spätromantischen Stil erbaut. Durch Kriegsschäden am Kirchbau war sie in große Mitleidenschaft gezogen und in den 1950er Jahren beinahe unspielbar. 1964 erfolgte eine Erweiterung und eine zeitgemäße technische Überarbeitung, wobei ein modernes, dreimanualiges Instrument entstand, was dem Klangideal der Gemäßigten Moderne entsprach.

In den 1970er Jahren fand nach der damaligen umfangreichen Kirchenrenovierung eine weitere Verbesserung des Instrumentes statt. Mit der Innenrenovierung der Kirche 2012-2013 musste die Orgel der Gerüste wegen zu großen Teilen entfernt werden. Ein erneuter Anstrich und die Trockenlegung des Innenraums machten das notwendig. Das war die Gelegenheit, noch einmal die Mängel des Umbaus von 1964 zu beheben, die damals durch Sparvorgaben entstanden waren. Eine Spende mit Registern einer abgelegten Klais-Orgel von 1902 ermöglichte jetzt den Einbau von vier Registern, die das klangliche Defizit von 1964 ausgleichen konnten. Zwei Pedalregister (Prinzipal 8‘ + 4‘) mit eigener Kegellade, die der Bauart und dem Alter der anderen Windladen von 1925 entspricht, machten den Prinzipalchor im Pedal komplett. Die dadurch frei gewordenen Pedal-Transmissionen im Schwellwerk konnten einmal mit einem bestehenden leisen Register 8‘ (Bordunalflöte) und einem Zungenregister 8‘ (Horn) als weitere Pedalregister verwendet werden. Hinzu kam aus der Spende ein Salicetbass 8‘, womit das Pedalwerk im Bereich der Streicher selbständig wurde. Die 16‘-Basis in den Manualen konnte mit einem Bordun 16‘ im Schwellwerk wieder hergestellt werden, der die Quintade 16‘ im Schwellwerk ablöste. Der Kirchenvorstand beschloss darüber hinaus eine Renovierung des Spieltisches mit dem Einbau einer elektronischen Setzeranlage (Computer), damit die Orgel heutigen spieltechnischen Standards beim Registrieren entspricht. Die Erneuerung der Tastenbeläge nach rund 50 Jahren war notwendig, ebenso die aus Brandschutzvorschriften notwendige Veränderung der Kabelführungen im gesamten Orgelwerk. Die Windmaschine musste wegen erheblicher Lagerschäden erneuert werden. Mit einer neuen Intonation einiger Pfeifenreihen konnte der Sound von 1925 wieder hergestellt werden.

Mit dieser letzten Veränderung hat im Prinzip eine Reorganisation der romantischen Orgel von 1925 auf 34 Register incl. der zwei Transmissionen stattgefunden. Die wenigen neuen Solo-Stimmen aus dem Umbau von 1964 ergänzen die Disposition der Grundstimmen aus der alten Orgel in gelungener Weise. Dass die Register, auch wenn sie nicht alle ursprünglich aus der Wesselinger Orgel stammen, so gut miteinander verschmelzen, liegt in ihrer Herkunft. Sie stammen aus dem Hause Klais und sind, bis auf die wenigen von 1964, aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Sie entsprechen einander in der Bauart und im Material.

Ansprechpartner: Helmut Ritter, Tel. 02236 48701

 

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