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Stadt Wesseling

26.06.2009: Skandal bei Hertie

Falsches Spiel von der Deutschen Bank und Dawnay Day

In letzter Minute hätte es aus Sicht des Hertie Gesamtbetriebsrat noch eine Rettung der 2.700 Arbeitplätze geben können. Ein chinesischer Investor wäre heute zu Gesprächen mit dem Eigentümer und der Deutschen Bank angereist, wurde aber von der Deutschen Bank und Dawnay Day zu den heute stattfindenden Gesprächen nicht zugelassen. "Die Chinesen haben – auch aus Sicht der Arbeitnehmer ein gutes Angebot im Gepäck" so Bernd Horn, Vorsitzender des Hertie Gesamtbetriebsrat. Nun fordern wir massiv von Herrn Hancock, Vertreter des Immobilieninvestors Dawnay Day und der Deutschen Bank, zu beweisen dass sie einer Gesamtlösung die für alle ein Gewinn wäre, nicht im Wege stehen, so Horn.

Eine absurde Situation findet auch Andrea Beyer, die im Aufsichtsrat der Hertie GmbH die Arbeitnehmer vertritt. "Wir haben ein Konzept, wir brauchen kein Staatsgeld, wir haben absolut Finanzstarke Investoren – und dennoch sträubt sich der Eigentümer Dawnay Day zu verkaufen". Es ist unglaublich miterleben zu müssen wie die Verantwortlichen mit der Zukunft meiner Kolleginnen und Kollegen umgehen. Unbegreiflich, so Beyer weiter, ist auch die Tatsache dass wohl die Deutsche Bank einem Herrn Hancock mehr Glauben schenkt, als den potenziellen Investoren, die Hertie in der Gesamtheit weiterführen wollen.

Ich bin maßlos wütend, da verkündet die Deutsche Bank lauthals, man werde alle Verantwortlichen an einem runden Tisch zusammenrufen, und die Investoren und Arbeitnehmervertreter so wie die Insolvenzverwalter werden nicht geladen bzw. im Nachgang wieder ausgeladen, weil Herr Hancock und die Deutsche Bank dies nicht wünschen.

Eigentlich hielt ich die Deutsche Bank immer für ein seriöses Unternehmen, allerdings aus aktuellen Erkenntnissen habe ich meine Meinung diesbezüglich geändert, es ist ein Skandal diese Machenschaften und Intrigen miterleben zu müssen, so Andrea Beyer.

"Enteignet Dawnay Day" fordern inzwischen viele Kolleginnen und Kollegen berichtet Horn. Der Zorn ist riesengroß, weil die Rettung so nahe ist, so Horn. Es wird Zeit dass man von Seiten unserer Regierung solchen unseriösen Verhandlungstaktiken, die wohl andere Interessen verfolgen, einen Riegel vorschiebt, es kann doch wohl nicht sein dass das Unternehmen Hertie weitergeführt werden kann ohne Verlust von 2.700 Arbeitsplätzen, es aber daran scheitert, weil es der Deutschen Bank und Dawnay Day nicht in den Kram passt.

Hier erwarte und fordere ich ganz massiv den Eingriff unserer Politiker auf sämtlichen Ebenen uns zu unterstützen, schließlich geht es hier um den Erhalt der Arbeitsplätze meiner Kolleginnen und Kollegen und deren Zukunft und Existenz. "Erzürnt" Horn weiter, wo gibt es denn so was, dass der Hauptinvestor nicht mal zum Gespräch eingeladen wird, obwohl er angereist wäre, dies ist ein riesiger unfassbarer Skandal, der meiner Meinung nach nicht ignoriert werden darf. Diese Beispiellosigkeit kann und darf nicht in unserem Land Einzug gewinnen, hier muss massiv gegengesteuert werden, dieses erwarte ich im höchsten Maße von all denen, die daran interessiert sind, Hertie nicht sterben zu lassen.

Wie heute die Gespräche ausgehen, und ob überhaupt das Angebot aus China ernsthaft geprüft wird, ist unklar. Auch über die Gründe dafür, dass sich der selbst insolvente Immobilienbesitzer Dawnay Day gegenüber dem chinesischen Angebot so zurückhaltend zeigt gibt Anlass zu Spekulationen.

Gesamtbetriebsrat Horn befürchtet "dass auf Kosten der Arbeitnehmer große Immobilenspekulationen betrieben werden". Die Verbindung der Deutschen Bank mit Dawnay Day als einer der TOP-Kunden behindert nach unserer Meinung auch eine Gesamtlösung zum Überleben der Hertie GmbH mit seinen 2.700 Arbeitsplätzen.

Wir werden weiterhin alles versuchen und unternehmen um unser Traditionsunternehmen und die Arbeitsplätze von unseren 2.700 Kolleginnen und Kollegen zu retten. Wir hoffen auch auf die Unterstützung der Bürgermeister die heute nach Frankfurt angereist sind, auch Sie sollten zu allererst an einer Gesamtlösung Interesse haben die greifbar ist, und Einzellösungen wie Hancock sie favorisiert kritisch gegenüber stehen, so Horn.

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