In der Wirtschaft ist es schon lange üblich, und auch bei Dienstleistungsunternehmen und Bildungseinrichtungen setzt es sich immer mehr durch: die Zertifizierung nach der ISO-Norm. Jetzt erhielt auch die Volkshochschule Rhein-Erft – deren Rechtsträger die Städte Brühl, Wesseling, Hürth und Pulheim in einem Zweckverband sind – das ISO-Qualitätssiegel. Mit Stolz präsentierten Bernhard Hadel, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes und zugleich Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Wesseling, sowie VHS-Leiter Dr. Stefan Mittelstedt und sein Stellvertreter Georg Schlechtriem jetzt die entsprechende Urkunde der Zertifizierungsstelle und damit das begehrte Qualitätssiegel für Bildungseinrichtungen nach der Norm DIN ISO 9001.
"Damit wird eindrucksvoll bestätigt, dass die Volkshochschule Rhein-Erft ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern hochwertige Qualität bietet", betonte Hadel. Zwei Jahre nahmen die Vorarbeiten in Anspruch, bis die Volkshochschule die umfangreichen Vorgaben erfüllte, die für eine ISO-Zertifizierung erforderlich sind. Dabei war es notwendig, alle Vorgänge, alle Prozesse in der täglichen Arbeit der Volkshochschule zu erfassen, sie auch in einem Handbuch zu systematisieren. Doch es ist kein einmaliger Vorgang: Alle drei Jahre erfolgt eine Überprüfung. Hadel: "Von daher gilt der Grundsatz: Gut sein und noch besser werden."
Ab dem 19. Januar startet die Volkshochschule mit ca. 800 Angeboten ins neue Semester. Das Programmheft hierzu liegt vor und ist u. a. in den Rathäusern, den Kreissparkassen und in vielen Geschäften erhältlich. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich im Internet über das umfangreiche Angebot zu informieren und anzumelden.
Die Volkshochschule deckt ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbildungsangeboten ab. Von kulturellen Angeboten über Kurse zur Gesundheitsprophylaxe, beruflichen Fortbildungsangeboten bis hin zur Förderung von Migranten und Benachteiligten reichen die angeboten Veranstaltungen. So findet sich ein philosophischer Gesprächskreis genauso wie ein Yogakurs und Lehrgänge zum Finanzbuchhalter oder zum Nachholen von Schulabschlüssen. Von A wie "Ashtanga Yoga" oder "Äbte, Kies und Duffesbach" bis zu Z wie "Zertifikat Deutsch" reichen die Themen.
Den größten Teil des Angebotes bilden aber nach wie vor die Sprachkurse. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Neben den normalen Sprachkursen in 14 Sprachen werden viele spezielle Kurse vor allem für die berufliche Anwendung von Sprachen angeboten, so zum Beispiel für Sekretärinnen oder ein Kombinationsangebot, in dem Präsentationstechniken erlernt und dabei gleichzeitig die dazu notwendigen Englischkenntnisse erworben bzw. vertieft werden können. Vor Semesterbeginn finden speziell für die Sprachkurse kostenlose Beratungstermine statt, bei denen Dozenten helfen, den richtigen Kurs zu finden.
Bildungsberatung stellt ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld der Volkshochschule dar, das ab 2009 sogar noch erheblich erweitert wird. Die Volkshochschule Rhein-Erft ist dann nicht nur eine von drei Ausgabestellen für den Bildungsscheck des Landes NRW, sondern auch für die Bildungsprämie des Bundes. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, Zuschüsse zu Weiterbildungsmaßnahmen in der Höhe von bis zu 500 Euro zu erhalten. Für die Zuschüsse ist eine persönliche Bildungsberatung erforderlich. Hadel: "Für dieses Programm ist es erforderlich, auch an den Personenkreis heranzukommen, der dieses Angebot wirklich nötig hat. Hierzu ist eine engere Zusammenarbeit mit der ARGE und den Sozialämtern anzustreben."
Ebenfalls ab Januar startet die Volkshochschule Rhein-Erft eine Kooperation mit den anderen Volkshochschulen des Rhein-Erft-Kreises, um gemeinsam Einbürgerungstests durchzuführen. So soll sichergestellt werden, dass monatlich an einer Stelle im Rhein-Erft-Kreis ein Einbürgerungstest angeboten wird. Die Volkshochschulen stimmen zu diesem Zweck ihre Termine ab und werden einen gemeinsamen Flyer mit Informationen und Terminen veröffentlichen.
Hierzu bietet die Volkshochschule auch spezielle Integrations- und Alphabetisierungskurse an. Allein im kommenden Semester sind dabei 32 Deutschkurse ausgewiesen. Wie wichtig diese Arbeit ist, unterstrich VHS-Leiter Dr. Stefan Mittelstedt: "Zur Zeit läuft ein Integrations- und Alphabetisierungskurs für 11 Frauen, die seit Jahren in Deutschland leben, aber bisher weder lesen und schreiben noch Deutsch können".